Dem australischen Vorzeige-Wein-Produzenten Penfolds ist in seiner über 175-jährigen Firmengeschichte ein Coup gelungen. Die Resultate einer ungewöhnlichen Idee sind nun nach über 20 Jahren des Experimentierens zu begutachten.

Der berühmteste Weinhersteller Australiens, Penfolds, hat ein neues Kapital in seiner Produktpalette aufgeschlagen. Zwischen 1998 und 1999 bauten die Australier nämlich Weinsetzlinge von Penfolds meistgeschätzten Weingütern Magill Estate und Kalimna auf US-Boden an, genauer in der berühmten Weingegend Kaliforniens.

Aus diesem Weinanbauprojekt auf der anderen Seite der Welt lancierte die Firma nun den Jahrgang 2018 der sogenannten Penfolds California Collection. In den rund zwei Jahrzehnten war viel ausprobiert worden, aber die produzierten Weine waren aus Qualitätsgründen nie für Penfolds selber verwendet, sondern an andere Winzer verkauft worden.

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Nun sind die Australier aber mit den Resultaten zufrieden und präsentieren stolz die California Collection der Öffentlichkeit. In der Schweiz wurden die Tropfen soeben den Medien exklusiv in Zusammenarbeit dem Casa del Vino vorgestellt. Dazu war auch finews.ch eingeladen.

Norden vereint mit Süden

Die vier Weine «Bin 600 Cabernet Shiraz», «Bin 704 Cabernet Sauvignon», «Bin 149 Cabernet Sauvignon» und «Quantum Bin 98» des Jahrgangs 2018 sind sofort als eine interessante Kombination von Winzer-Können der nördlichen mit der südlichen Hemisphäre erkennbar und zwar genau auch in der Reihenfolge der Aufzählung.

Beim «Bin 600» werden 78 Prozent Cabernet Sauvignon mit 22 Prozent Shiraz der US-Gewächse kombiniert. In die Nase steigen Noten von Nelkengewürz und Tumeric.

Beim «Bin 704» wird Wein aus dem kalifornischen Napa-Valley mit der Erfahrung des Topherstellers aus Australien gefertigt. Es fallen die dunkelrote Farbe im Glas sowie Lorbeerblätter- und Thymian-Aromen auf. Es gibt zu dem US-«704» auch ein australisches Gegenstück, den «Bin 407», der bereits seit 1993 auf dem Markt ist und das Resultat der grösseren Verfügbarkeit von hochwertigen Cabernet-Sauvignon-Trauben ist.

149 erinnert an 14,9

Beim dritten Wein im Bunde, dem «Bin 149», werden aber nicht nur die Trauben der in den USA grossgezogenen Weinstöcke Australiens mit dem Knowhow vom australischen Weinprofi Penfolds kombiniert, sondern es werden auch Weine der zwei Weltgegenden zusammengebracht. Es handelt sich hierbei um Cabernet Sauvignon, aber zu 14,9 Prozent aus Südaustralien und zu 85,1 Prozent vom Napa-Valley in Kalifornien.

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Zurecht sprechen die Marketing-Verantwortlichen von einem «Wein der Welt», weil es sich hierbei wirklich um eine globale Mischung handelt. Das Etikett erinnert ausserdem an diesen Umstand, denn darauf wird ein Erdball in die Nord- und Südhalbkugel geteilt, und die Überquerung des Äquators für einen Teil des Weines veranschaulicht. Der Rote «Bin 149» überrascht mit Ingwer-Noten sowie dem Duft von grünen Oliven.

Lohnenswerte Jahrzehnte

Last, but not least treffen beim «Quantum» der California Collection rund 87 Prozent von Cabernet Sauvignon mit 13 Prozent von Shiraz zusammen. Auch hierbei steuern die Weingegenden Napa-Valley in Kalifornien und Südaustralien ihre jeweiligen Charaktereigenschaften bei. «Dieser Verschnitt führt verschiedne Parzellen preisgekrönter Cabernet Sauvignon-Weine, von einigen der besten Weinberge des Napa-Valley, sowie einen puren Shiraz aus Südaustralien zusammen», frohlockt der Hersteller in der Produktbeschreibung.

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Die über zwanzigjährige Arbeit kommt gerade bei diesem Tropfen hervorragend zum Ausdruck; die tiefrote Farbe und das leuchtende Magenta an den Rändern sind beeindruckend. Das Bouquet reicht von dunklen Beeren über Zimt-Noten bis hin zu Aromen von Dijon-Senf.

Und letzteres erinnert sogleich an Frankreich mit seinen weltberühmten Weinregionen. Auch da experimentieren die Australier von Penfolds seit geraumer Zeit, wie man sich unter Weinexperten bereits erzählt. Auf dieses Resultat darf die Welt ebenfalls gespannt sein.