Die anhaltend hohe Teuerung stellt für eine Mehrheit der Investorinnen und Investoren die grösste finanzielle Sorge dar, wie eine Studie des Asset Managers Natixis zeigt. Manche Anlegerinnen und Anleger scheinen das Gesamtbild aus den Augen verloren zu haben.  

Trotz der hartnäckigen Inflation, der drohenden Rezession und der Verluste am Aktienmarkt im vergangenen Jahr sind viele Anlegerinnen und Anleger weltweit positiv gestimmt, wie eine globale Umfrage von Natixis Investment Managers (Natixis IM) unter 8’550 Einzelanlegern ergab.

Die im März 2023 durchgeführte Umfrage unter Personen mit einem investierbaren Vermögen von mehr als 100'000 Dollar ergab, dass mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Anleger einen positiven Ausblick auf ihre Finanzen haben, während sich nur 22 Prozent gestresst fühlen.

Grösste finanzielle Angst

Weltweit sind sich die Investorinnen und Investoren der radikalen Veränderungen an den Finanzmärkten allerdings bewusst und haben durchaus Angst vor den damit verbundenen Risiken. Fast zwei Drittel (62 %) der Anleger gaben an, dass höhere tägliche Kosten ihre grösste finanzielle Angst sei. In der Schweiz gab ungefähr die Hälfte der Befragten (48 Prozent) diesen Grund an.

«Nach einem Jahrzehnt relativer Ruhe – zwischen 2012 und 2021, in dem der S&P eine durchschnittliche Rendite von 13,7 Prozent pro Jahr erzielte – hat sich das Umfeld deutlich verändert und entfernt sich von den hohen Renditen, an die sich die Anleger gewöhnt hatten», stellt Timo H. Paul, Managing Director und Leiter deutschsprachige Schweiz bei Natixis IM, fest.

Benachteiligte Frauen

«Sie müssen ihre Vermögensallokation und Risikobereitschaft überprüfen, zumal Inflation und Volatilität wieder in den Mittelpunkt gerückt sind. Vor diesem Hintergrund sind die meisten (56,5 %) der Schweizer Privatanlegerinnen und -anleger zwar weiterhin bereit, Risiken einzugehen, um ihre Ziele zu erreichen. Doch sie lassen eine grössere Vorsicht walten, da 57,2 % angeben, keine höheren Risiken einzugehen, als sie sollten», so Paul weiter.

Mehr als die Hälfte der Schweizer Anleger (52,5 Prozent) gab an, dass die Inflation ihr grösstes Investitionsproblem sei, und zwei Drittel (56 Prozent) sagten, dass sie sich erheblich auf die Fähigkeit auswirkt, für den Ruhestand zu sparen. Sehr aussagekräftig ist, dass 68 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Frauen aufgrund ihrer längeren Lebenserwartung bei der Altersvorsorge im Nachteil seien.

Gesamtbild aus den Augen verloren

Neben der Inflation sehen global gesehen 38 Prozent eine Rezession als grösstes Risiko für ihr Portfolio. Danach folgen im Urteil der Befragten mit 37 Prozent die Marktvolatilität und mit 28 Prozent die steigenden Zinsen als grösste Bedrohung für ihre Anlagen.

Was das Risiko angeht, so definieren in der Schweiz 28,3 Prozent der Befragten das Risiko so, dass sie ihr Vermögen der Volatilität aussetzen, und 20,5 Prozent sagen, Risiko sei der Verlust von Vermögen. Auch wenn dies zutrifft, scheinen die Anleger das Gesamtbild aus den Augen verloren zu haben, denn nur 12,5 Prozent definieren Risiko im Sinne von Verfehlung ihrer langfristigen finanziellen Ziele.

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