Der norwegische Staatsfonds hat im vergangenen Quartal in allen Anlageklassen Wertverluste hinnehmen müssen. An der Fünf-Prozent-Beteiligung an der UBS lag es aber nicht.

Norwegens 1,4-Billionen-Dollar-schwerer Staatsfonds NBIM, der grösste der Welt, verzeichnete im dritten Quartal einen Buchverlust von 374 Milliarden Kronen audf seinem Vermögen. Das sind umgerechnet rund 30 Milliarden Franken.

Der Fonds musste starke Wertverluste bei Aktien und Anleihen hinnehmen, wie aus den am Dienstag vorgelegten Zahlen hervorgeht. Im Zeitraum von vergangenen Juli bis September resultierte aufseiten der Rendite ein Minus von 2,1 Prozent.

Anleihen verlieren stärker als Aktien

Auf Aktien, die grösste Anlageklasse des Fonds, entfielen im Quartal 70,6 Prozent des Wertes. Hier belief sich das Minus auf 2,1 Prozent. Festverzinsliche Anlagen, die etwas mehr als ein Viertel des Vermögens ausmachen, verzeichneten einen Verlust von 2,2 Prozent, und Immobilienanlagen verloren gar 3,3 Prozent an Wert.

«Der Aktienmarkt verzeichnete ein schwächeres Quartal als in den beiden vorangegangenen Quartalen«, sagte der stellvertretende CEO Trond Grande. Insbesondere die Sektoren Technologie, Industrie und zyklische Konsumgüter trugen negativ zur Rendite bei.»

Makro-Umfeld und Zinsen

Der Nachrichtenagentur «Reuters» gegenüber verwies er auf das globale Makro-Umfeld als Grund für die negative Performance. Das aktuelle Risiko für eine Marktkorrektur bewertet er aber nicht höher als noch vor drei Monaten.

«Wir haben davor gewarnt, dass wir aus einer ziemlich langen Periode niedriger Zinssätze und auch expansiver Steuerpolitik kommen», sagte der Fondschef. «Wenn die Zinssätze so stark und so schnell steigen, wird es natürlich Unternehmen geben, die sich zu höheren Zinssätzen refinanzieren und finanzieren müssen. Und die Frage ist, ob alle gut aufgestellt sind, um dies mit der entsprechenden Rentabilität zu tun.»

Der staatliche Pensionsfonds aus Norwegen, der sich aus den Öl- und Gaseinnahmen des Landes finanziert, verzeichnete per Ende September einen Wert von 14'801 Milliarden norwegischen Kronen oder umgerechnet rund 1,18 Billionen Franken. Das macht ihn auch hierzulande zu einem der grössten Investoren.

UBS-Aktie im Quartal mit Plus

So ist NBIM laut Unternehmensangaben mit 5 Prozent aktuell die grösste Aktionärin der Schweizer Grossbank UBS. Deren Aktie hatte im Verlauf des dritten Quartals von etwa 18 auf 22 Franken zugelegt. Das dürfte man in Oslo geschätzt haben – im vergangenen September noch hatte der Staatsfonds seinen Anteil an der UBS erhöht, wie auch finews.ch berichtete.

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