Im Wahlkampf schlug sich die Wall Street noch auf die Seite von Hillary Clinton. Nun schart der designierte US-Präsident Donald Trump aber einige einflussreiche Finanz-Figuren hinter sich.

Der amerikanische Hedgefonds-Titan John Paulson (Bild unten) ist berühmt für seine Wetten gegen den Markt. Vor der Finanzkrise setzte er Milliarden auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts – und gewann. Nun suchte er als Berater früh die Nähe des Präsidentschafts-Kandidaten Donald Trump. Und gewann abermals, als jener letzten Woche zum Präsidenten gewählt wurde.

Finanzexperten für Übergangs-Team

Damit war Paulson anderen Investoren-Grössen an der Wall Street wieder einmal um Längen voraus. Doch auch diese sind inzwischen eingetroffen. Zu den engsten Beratern Trumps zählen mittlerweile der Milliardär Wilbur Ross, der Hedgefonds-Chef Anthony Scaramucci und der früherer Goldman-Sachs-Banker Steve Mnuchin.

Zusammen mit dem Paypal-Gründer Peter Thiel bilden die drei den Finanzflügel jenes 16-köpfigen «Übergangs-Teams», das den neuen US-Präsidenten bei der Bildung seines Kabinetts und der Besetzung Tausender Stellen in Washington D.C. berät.

John Paulson

Weniger schlimm als ein schwarzer Schwan

Weitere Finanzgrössen greifen Trump zumindest mit Worten unter die Arme. Nassim Nicholas Taleb, ehemaliger Credit-Suisse-Banker und gefeierter Autor des Krisen-Klassikers «Black Swan», bekennt sich zum politischen Quereinsteiger – und will auch dessen Sieg vorhergesehen haben. Ist Taleb zu glauben, wird die Trump-Präsidentschaft auch nicht so katastrophale Folgen haben wie im Vorfeld befürchtet.

Gut mit Trump leben können auch der Schweiz-stämmige Börsenguru Marc Faber (Bild unten) und der Firmenraider Carl Icahn. Sie beide haben sich öffentlich für den Immobilien-Tycoon an der Spitze der USA stark gemacht.

Marc Faber 500

Nur zweite Garnitur

Diese Galionsfiguren der Finanzmärkte können aber nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass Trump seine Finanz-Experten aus der zweiten Reihe der Wall-Street-Granden rekrutieren musste. Munchin etwa produzierte bis vor kurzem noch Action-Filme. Scaramucci trat mit einer eigenen TV-Show auf. Und ein weiterer Trump-Berater, Tom Barrack, versuchte die Neverland Ranch des verstorbenen Pop-Stars Michael Jackson zu verkaufen, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete.

Abgeblitzt ist Trump hingegen beim langjährigen und mächtigen CEO der US-Investmentbank J.P. Morgan, Jamie Dimon. Dieser zeigte sich gegenüber den Avancen des nun gewählten US-Präsidenten bisher wenig zugeneigt.