Im ersten Interview seit seiner Verhaftung in Spanien behauptet der HSBC-Datendieb, er sei von US-Amtsstellen ernsthaft gewarnt worden: Sein Leben sei in Gefahr.

Der HSBC-Datendieb Herve Falciani wurde am 1. Juli 2012 in Barcelona festgenommen. Dass der ehemalige Informatiker der Genfer Privatbank gerade nach Spanien geflüchtet war, ist laut seinen Aussagen kein Zufall.

Dies hätten ihm die amerikanischen Behörden geraten, die Falciani bei seiner Flucht zur Seite standen, wie der Franzose gegenüber der spanischen Tageszeitung «El Pais»; erklärte. Dies war sein erstes ersten Interview seit seiner Verhaftung in Spanien.

Spanien als sicherer Hafen

Die USA hätten ihn gewarnt, dass es einfach wäre, ihn im Auftrag ermorden zu lassen, sagte Falciani im Interview – wobei er nicht sagte, um welche Behörde es sich dabei handelte. Bestätigt aber ist, dass Falciani zuvor in Frankreich Kontakt mit Vertretern des Department of Justice hatte.

Die US-Vertreter hätten ihm gegenüber jedenfalls angedeutet, dass demnächst schwere Vorwürfe gegen HSBC erhoben würden – im Zusammenhang mit Geldwäscherei-Geschäften in Amerika (diese Ermittlungen nahmen dann in der Tat Fahrt auf).

In diesem Zusammenhang könnte auch sein Leben bedroht sein, sagten die Information damals laut Falciani. So habe er zwei Fluchtmöglichkeiten gehabt: Entweder in die USA ins Exil zu gehen und dort ein neues Leben beginnen, oder irgendwohin zu gehen, wo er mehr Zeit gewinnen könnte.

«Sie haben mir gesagt, dass der einzige sichere Ort in Europa Spanien sei, weil das Land meine Informationen in mehreren Fällen erfolgreich genutzt habe», sagte Falciani.

Noble Absicht?

Vor dem Madrider Gericht beteuerte Falciani abermals, dass er niemals Geld für die Datenlieferungen erhalten habe. Sein Ziel sei es stets gewesen, Geldwäscherei und Terrorfinanzierung offenzulegen.

Seit Dezember ist Falciani in Spanien freigelassen und steht unter Polizeischutz. Das Gericht will nun beraten, ob Falciani an die Schweiz ausgeliefert werden soll.

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