Das gab es noch nie: In Deutschland regeln fünf der führenden Banken künftig die Management-Vergütung gemeinsam.

Fünf führende Finanzinstitute in Deutschland verpflichten sich mit einem gemeinsamen Grundsatzpapier zur ethischen Fundierung von Management-Vergütungen. Im Kern geht es dabei darum, die Vergütungssysteme transparent zu gestalten und Fehlanreize auszuschliessen.

Die Verpflichtung wurde unterzeichnet von der Commerzbank, der Deutschen Bank, der DZ Bank, HSBC Trinkaus & Burkhardt sowie der HypoVereinsbank.

Im gemeinsamen Papier einigten sich diese Institute, dass bei ihnen nun folgende Prinzipien gelten:

  • Leistungsgerechtigkeit: Jede Vergütung muss grundsätzlich nachvollziehbar einer entsprechenden Leistung gegenüber stehen.
  • Werte: Entscheidend für die Leistungsbeurteilung ist insbesondere auch das Handeln nach unternehmensspezifischen Werten, die nach innen und aussen sichtbar werden müssen.
  • Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sind relevante Faktoren für die Bemessung variabler Einkommensteile.
  • Obergrenzen: Jedes Institut soll für die Gesamtvergütungen seiner Führungskräfte geschäftsjahrbezogene Obergrenzen festlegen und begründen.
  • Keine starren Kennziffern: Bei Boni sind marktgetriebene Erträge, die nicht der spezifischen Managementleistung zuzuschreiben sind, angemessen zu berücksichtigen. Dies schliesst eine ausschließliche Orientierung der variablen Vergütung an starren Kennziffersystemen aus.
  • Management-Solidarität: Zwingen Krisen zu Einschnitten bei Vergütungen der Mitarbeiter, zu Kurzarbeit oder zu Personalabbau, soll dies, wie auch die Ausgestaltung der Massnahmen, in der variablen Vergütung des Managements angemessen berücksichtigt werden.
  • Risikodämpfung: Managementvergütungssysteme müssen Anreizen zum Eingehen unverhältnismäßiger Risiken entgegenwirken. Führungskräfte, die Risiken eingehen und gegebenenfalls einen Vorteil daraus ziehen, müssen umgekehrt bei Eintritt des Risikos auch Nachteile erleiden und zum Tragen dieser Nachteile in der Lage sein.
  • Erwartungen von aussen: Die Kaderleute in den Banken müssen sich mit den externen Erwartungen auseinandersetzen und in der Lage sein, glaubwürdig Stellung nehmen.

«Wir wollen deutlich machen, dass Werteorientierung ein selbstverständlicher Teil unseres Leistungsverständnisses ist und unser Handeln prägt»: So erklärt Commerzbank-Chef Martin Blessing, weshalb sein Instititut sich an der Initiative beteiligt. «Dies muss sich auch in den Anreizsystemen widerspiegeln.»

Und Jürgen Fitschen, der Co-CEO der Deutschen Bank, sagt: «Notwendig ist eine konsistente Führungskultur, in der sich Unternehmenswerte, Geschäftsstrategie und formale Anreize wechselseitig stützen.»

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