Die Zuger Medibank sucht fieberhaft nach einem Käufer. Findet sich dieser nicht innert drei Wochen, wird die Privatbank liquidiert.

Post für die Aktionäre der Zuger Privatbank Medibank: Am Mittwoch lag die Einladung zu einer ausserordentlichen Generalversammlung am 26. November im Briefkasten.

Traktandiert sind: «Information über den Stand der Verkaufsverhandlungen» – und weiter: «Der Verwaltungsrat stellt den Antrag, die ordentliche Liquidation der Gesellschaft zu beschliessen, falls bis zum Datum der ausserordentlichen Generalversammlung kein Kaufvertrag mit einem Drittkäufer betreffend Kauf einer Kontrollmehrheit unterzeichnet ist.»

Theoretisch könnte die Bank auch nach Einleitung des Liquidationsprozesses ab dem 27. November noch verkauft werden. Allerdings sucht die Medibank bereits seit Monaten nach einem Käufer. Diese schrecken aber das hohe Eigenkapital (rund 36 Millionen Franken) ab und  der Umstand, dass ein grosser Anteil der Kundengelder aus Deutschland stammt und unversteuert sein dürfte.

Hauptaktionäre sind zerstritten

Über die Zukunft der Medibank, Verkauf oder Liquididation, entscheiden aber nicht zuletzt die beiden Hauptaktionäre Hans Rudolf Rahm und Bruno de Nicolò. Diese sind seit geraumer Zeit zerstritten, verfügen aber zusammen über eine Zweidrittelsmehrheit. 

Für die übrigen Aktionäre bleibt Unsicherheit. Wie in der Einladung weiter steht, will die Bank ab dem 27. November die sich im Eigenbestand befindlichen Aktien über die Börse verkaufen. Derzeit werden sie zu 520 Franken gehandelt.

Die Medibank gibt es seit rund 30 Jahren; sie ist auf das Kundensegment deutscher Zahnärzte fokussiert. Sie verwaltete Ende 2012 noch Vermögen im Wert von rund 325 Millionen Franken. In den letzten Jahren war rund die Hälfte der Kundengelder abgeflossen.

 

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