Der UBS-Präsident warnte an der GV: Noch gebe es viele Risiken in den europäischen Märkten. In der Schweiz erhofft sich Weber rasche Antworten auf die Fragen, die durch die SVP-Initiative entstanden sind.

Axel Weber nutzte seinen Auftritt an der Generalversammlung auch für eine wirtschaftliche Rundum-Betrachtung. Der UBS-Verwaltungsratspräsident ist bekanntlich eher ein Warner, mehrfach schon erinnerte er in den letzten Monaten daran, dass trotz boomender Börsen weiterhin grosse ungelöste Probleme harren.

Ähnlich war denn auch Webers Tenor vor den Aktionären in Basel – allerdings mit optimistischen Untertönen: Konjunktur und Märkte seien in einer besseren Verfassung als vor einem Jahr, die Inflation dürfte vorläufig tief bleiben, und immerhin befänden sich die USA in einem selbsttragenden Aufschwung.

«Das Schuldenproblem ist noch nicht gelöst»

Weniger optimistisch beurteilte Weber dann aber die Lage in Europa: «Ganz generell warne ich weiterhin vor den grossen Risiken in den europäischen Märkten: Das Schuldenproblem ist noch nicht gelöst.» Zudem dürften die Wahlen ins Europa-Parlament die zentrifugalen Kräfte eher stärken, und auch der Banken-Stresstest könnte zu Ausschlägen an den Märkten führen.

«Kurz: Der Aufschwung ist noch fragil und ungleichmässig», so Weber.

Erfreulich sei es also zu sehen, dass die Schweiz weiterhin ein Hort der Stabilität sei – das Wachstum robust, Teuerung und Arbeitslosigkeit niedrig, die Staatsverschuldung relativ tief. «Aber auch bei uns gibt es zwei Welten: Die Binnenwirtschaft, insbesondere der Bau, läuft sehr gut, die Exportindustrie hingegen leidet weiterhin unter dem starken Franken. Ich bin jedoch optimistisch, dass dieses Jahr positive Impulse für die produzierende Industrie bringen wird.»

Endlich Klarheit, bitte

Weber erinnerte daran, dass die Annahme der Initiative gegen die Masseneinwanderung für Verunsicherung in der Bank und bei den UBS-Kunden gesorgt habe: «Sicher auch bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre». Es wäre zu wünschen, so Weber weiter, dass bald Klarheit über die künftigen Rahmenbedingungen herrscht.

Er sei aber überzeugt, «dass die Schweiz mit ihrer landestypischen Weitsicht eine Lösung finden wird, die für alle Mitglieder der Gesellschaft akzeptabel ist».

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