Was einst mit einem Knall begonnen hatte, endet nun in aller Stille: Die Privatbank macht ihren Standort in Kreuzlingen dicht.

Nach sechs Jahren Aufbauarbeit zieht sich die Privatbank Julius Bär aus Kreuzlingen TG zurück. Die Kundenberater der dortigen Filiale werden per Ende November 2015 in den zentralen Ostschweizer Standort St. Gallen überführt, wie das Zürcher Traditionshaus Ende April mitteilte.

Bei der Credit Suisse gewildert

2009 hatte Julius Bär ihr Engagement in der Grenzstadt mit einem Coup begonnen. Wie damals auch finews.ch berichtete, warb die Privatbank bei der Grossbank Credit Suisse in Kreuzlingen ein Team von Kundenberatern unter der Führung von Daniel Geisselhard ab – und strebte in der Region weiteres Wachstum an.

Doch ganz offensichtlich wurden die Erwartungen in den Standort nicht erfüllt. Und die Zürcher Zentrale zog den Stecker. Die Verlegung des Kreuzlinger Teams habe indes keine Auswirkungen auf die Kundenbetreuung, versicherte Julius Bär. Zudem werde sämtlichen Mitarbeitenden eine Beschäftigung in der Niederlassung St. Gallen angeboten.

Nur noch Büros

Dort stehen sie unter der Leitung von Michael Eicher, der bis anhin die beiden Standorte St. Gallen und Kreuzlingen geleitet hat, wie es weiter heisst.

Die Region Ostschweiz und Bodensee bleibe zudem ein wesentlicher Bestandteil der Schweiz-Strategie, so Julius Bär. Dabei will die Bank am Ende auch Kreuzlingen die Treue halten: Dort strebt sie künftig einen Bürostandort ohne Bankinfrastruktur an – um «regionale Kundenkontakte vor Ort zu gewährleisten».

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