Die Fusion der Privatbanken BSI und EFG führt auch die Osteuropa-Teams der beiden Häuser zusammen. Dort treffen zwei Chefs aufeinander, die sich ein Stück Vergangenheit teilen.

Dieser Tage sorgt der Abgang des bekannten Asien-Bankers Hanspeter Brunner für Schlagzeilen. Wie finews.ch berichtete, ist der Asien-Chef der Tessiner Privatbank BSI das erste prominente Opfer, das der Schulterschluss zwischen EFG International und der BSI Bank fordert.

Bei Brunner dürfte es allerdings nicht bleiben. Wie Recherchen von finews.ch ergeben haben, ist der EFG-BSI-Zusammenschluss auch in der verschworenen Gemeinde der «Russen-Banker» am Platz Zürich Tagesgespräch. Dort wird nämlich gerätselt, was im Zuge der Fusion der beiden Privatbanken mit den Leitern der jeweiligen Osteuropa-Teams geschehen wird.

Obwohl die beiden Banken-Marken noch rund zwei Jahre nebeneinander geführt werden sollen, ist das Urteil der Branche bereits gemacht: Am Ende kann es nur einen Chef geben.

Auf Anfrage von finews.ch wollte EFG International diesbezüglich keine Stellung nehmen.

Die Klinke in die Hand gegeben

Die Spekulationen werfen ein Schlaglicht auf die zwei Banker an der Spitze der jeweiligen Osteuropa-Desks. Es sind dies Andreas Schüpbach (Bild unten), Leiter des Zentral- und Osteuropa-Geschäfts bei der BSI in Zürich – und Michael Vlahovich, sein Pendant bei der EFG International.

Schupbach 500

Sinnigerweise teilen sich die künftigen Konkurrenten ein Stück Vergangenheit. Beide waren sie für Coutts International in Zürich tätig, die Ende letzten März von der Genfer Privatbank UBP übernommen wurde. Noch mehr – sie gaben sich dort die Klinke in die Hand.

Laut Handelsregister stiess Schüpbach im Februar 2010 von der damaligen Royal-Bank-of-Scotland-Tochter Coutts zur BSI. Auf ihn folgte noch im selben Jahr Vlahovic, der damals mit einem ganzen Team von der Credit Suisse (CS) zur «Bank der britischen Queen» wechselte.

Absprung des Stars

Dort sorgte Vlahovich zuletzt in Zusammenhang mit der UBP-Übernahme für Schlagzeilen. Gerüchteweise habe er sich schon Anfang 2015 auf dem Sprung zu EFG befunden, hiess es damals – was Coutts zuerst dementierte. Unmittelbar nach dem Zusammenschluss von Coutts mit UBP Ende März 2015 berichtete finews.ch dann exklusiv über seinen Wechsel zu EFG International.

Der Absprung von Vlahovich sorgte damals in der Branche für einiges Aufsehen, gilt er doch als einer der hiesigen Stars im Geschäft mit schwerreichen osteuropäischen Kunden.

Joachim Strähles Wahl

Das BSI-Gegenüber Schüpbach ist ebenfalls kein Leichtgewicht. So ist der Private Banker ein gefragter Experte in Veranstaltungen rund ums Thema Vermögensverwaltung für russische Kunden. Erst letzten Februar noch trat Schüpbach als Redner am Russian Wealth Advisors Forum in Zürich auf.

Vlahovich hüben, Schüpbach drüben – man darf gespannt sein, wie sich EFG-Chef Joachim Strähle am Ende entscheiden wird.

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