Die zweitgrösste Schweizer Staatsbank BCV musste sich im letzten Jahr mit einem tieferen Gewinn begnügen. Trotzdem hält die BCV ein Zückerchen für ihre Aktionäre bereit.

Unter dem Einfluss der anhaltend negativen Zinsen und der flauen Finanzmärkte musste die Banque Cantonale Vaudoise (BCV) im letzten Jahr Federn lassen. Wie das Staatsinstitut am Donnerstag berichtete, kam der Konzerngewinn bei rückläufigem Geschäftserfolg auf 310 Millionen Franken zu liegen. Das sind 8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Strafzinsen nicht weitergegeben

Die BCV spürte dabei die SNB-Negativzinsen überraschend deutlich. Der Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft ging auf 483 Millionen Franken zurück (minus 1 Prozent). Aufgrund neuer Rückstellungen für Kreditrisiken sank dann der Nettoerfolg in der Sparte gar um 3 Prozent.

Die Staatsbank gibt an, weiterhin die Strafzinsen an einen «Grossteil der Kunden» nicht weiterzugeben.

Gelitten hat auch das Kommissionsgeschäft, wo der Erfolg um 7 Prozent abnahm. Das Ergebnis spiegelt laut BCV die Lage an den Finanzmärkten, die Fokussierung auf eine begrenzte Anzahl Länder im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft und die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Postfinance im Online-Trading wider.

Kosten im Griff

Gut im Griff hatten die Waadtländer die Kosten: Der Geschäftsaufwand nahm um 1 Prozent auf 509 Millionen Franken ab. Der Personalaufwand blieb mit 338 Millionen Franken stabil, während sich der Sachaufwand um 4 Prozent auf 171 Millionen Franken verringerte.

Trotz der schwierigen Zeiten hält die Bank für ihre Eigner ein Zückerchen bereit. An der kommenden Generalversammlung wird die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 23 Franken sowie eine zusätzliche Auszahlung von 10 Franken je Aktie vorgeschlagen. Letztere soll aus der Kapitaleinlage-Reserve erfolgen, wie es hiess.

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