Die Credit Suisse hat für den Staat Mosambik Kredite im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar finanziert. Das Geld ist weg, und das ostafrikanische Land kann die Schulden nicht zurückzahlen.

Die Finma, die britische Finanzaufsicht und die US-Börsenaufsicht SEC untersuchen den Fall: Die Credit Suisse (CS) hatte im Jahr 2013 für das ostafrikanische Land Mosambik eine Anleihe über 850 Millionen Dollar ausgegeben und zwei weitere Kredite finanziert, einen davon über 622 Millionen Dollar.

Mosambik wollte mit dem Geld eine Thunfischfangflotte sowie Patrouillenboote zum Schutz ihrer Gewässer bauen. Für die Kredite, die an staatliche Firmen vergeben worden waren, hatte der Staat garantiert.

Investoren waren nicht voll informiert

Doch ein Teil des Geldes soll auch in die Beschaffung von Kriegsmaterial geflossen sein. Das mausarme Land hielt die Schulden von 1,35 Milliarden Dollar bis im April 2016 geheim. Heikel für die Credit Suisse: Sie strukturierte für Anleger die Schuldscheine im Wissen, dass diese Investoren über weitere Kredite nicht informiert waren.

In der Folge froren der Internationale Währungsfonds wie auch die Schweiz ihre Hilfszahlungen ein – und Mosambik sank immer tiefer in die Verschuldung.

Mehrere Zahlungsfristen sind verstrichen

Nun hat das Land auch die Rückzahlung einer zweiten Tranche des 622-Millionen-Kredits verpasst, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schreibt. Dabei handelt es sich um die Summe von 119 Millionen Dollar. In den vergangenen Monaten hatte Mosambik bereits mehrfach Zahlungsfristen verstreichen lassen.

Die CS hat sich zum Fall bislang nicht geäussert – auch jetzt nicht. Unsicher ist auch, ob die Bank aufgrund der fehlenden Rückzahlungen selber Zahlungsausfälle erlitt.

Die russische VTB Bank, welche die Anleihe über 850 Millionen Dollar zusammen mit der CS finanziert hatte, musste 175 Millionen Dollar abschreiben.

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