Das US-Investmenthaus Invesco übernimmt den britischen ETF-Spezialisten Source. Beide Firmen sind auch in der Schweiz vertreten.

Die Konsolidierung im Asset Management gewinnt weiter an Fahrt. So übernimmt der amerikanische Vermögensverwalter Invesco den Londoner ETF-Anbieter Source. Dies teilten die beiden Unternehmen (Invesco respektive Source) am Donnerstag mit.

Mit dieser Transaktion erwirbt Invesco Kundengelder in der Höhe 18 Milliarden Dollar, zuzüglich weiterer 7 Milliarden Dollar an extern verwalteten Vermögenswerten (Stand per Ende März 2017).

Der Kauf, der vollumfänglich mit Barmitteln finanziert wird, soll bis im dritten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis machten die beiden Firmen keine Angaben. Früheren Berichten zufolge dürfte der Preis zwischen 400 bis 500 Millionen Dollar gelegen haben.

Präsenz in der Schweiz

Beide Unternehmen sind auch in Zürich präsent. Kürzlich ernannte die Firma Invesco für ihre ETF-Sparte PowerShares in der Schweiz neuen Leiter: Nima Pouyan, wie auch finews.ch berichtete.

Source zählt zu den zehn grössten ETF-Anbietern in Europa und ist mehrheitlich im Besitz der Private-Equity-Firma Warburg Pincus. Im vergangenen Oktober hiess es, dass Warburg Pincus, das Anfang 2014 akquirierte Unternehmen, wieder abstossen wolle. Source wurde bei der Transaktion von der US-Investmentbank J.P. Morgan beraten, die gleichzeitig eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen hält, zusammen mit der Bank of America/Merrill Lynch, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Nomura.

Scharfe Konsolidierung unter ETF-Anbietern

Die Konsolidierung im Asset-Management-Sektor hat in den vergangenen Monaten an Fahrt gewonnen, wie auch finews.ch verschiedentlich berichtete. Vermögensverwalter mit aktiven Anlagestrategien spüren die Konkurrenz von passiv verwalteten und daher günstigeren Exchange Traded Funds (ETF) deutlich. Ausserdem erschweren die steigenden Kosten für die Einhaltung neuer Gesetze und Bestimmungen das Geschäft ganz allgemein.

Aber auch auf Seiten der ETF-Anbieter erwarten Fachleute grosse Veränderungen – vor allem in Europa. Christian Staub, Chef von Blackrock im deutschsprachigen Raum, prognostizierte kürzlich in einem Interview, dass sich über die nächsten Jahre nur noch sieben bis zehn Akteure in Europa würden halten können. Derzeit tummeln sich noch zwischen 40 und 50 ETF-Anbieter in diesem Markt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.58%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.96%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel