Gesundheit trifft Rendite: Weshalb Bellevue einen aktiven Healthcare ETF lanciert

Das mag vielleicht überraschend sein: Ausgerechnet in einer Zeit, in der der Healthcare-Bereich deutlich unter seinen Möglichkeiten liegt, lanciert der Zürcher Asset Manager Bellevue einen aktiven Healthcare ETF. «Wir haben einen Bewertungsabschlag in einem Ausmass wie schon lange nicht mehr erlebt», sagt Marcel Fritsch, Leiter Healthcare Fonds & Mandate bei Bellevue Asset Management, in Bezug auf die schlechte Performance im Podcast von finews.ch. Diese Baisse traf auch Bellevue empfindlich, wie sich in den jüngsten Zahlen zeigte. 

Die jüngste Vergangenheit war nicht optimal. Die Zukunft, dessen ist sich Fritsch sicher, sieht besser aus: «Wir rechnen damit, dass sich die Situation Ende 2025, ganz sicher aber 2026, entspannen wird», sagt er.

Grund für die Zuversicht: Die politische Situation dürfte sich gerade in den USA beruhigen. 2026 stehen in den USA Wahlen an, die sogenannten Midterms. US-Präsident Donald Trump wird alles daran setzen, seine Mehrheit in beiden Rats-Kammern nicht aufs Spiel zu setzen.  

ETF bietet mehr Möglichkeiten 

Und letztlich dürfte die Suppe nicht ganz so heiss gegessen werden, wie sie gekocht wird. Dies wird sich unter anderem auch bei den angedrohten Kürzungen der Forschungsgeldern im Gesundheitsbereich in den USA manifestieren. Trump drohte, die Ausgaben von heute 48 Milliarden Dollar um 40 Prozent zu kürzen – ein heftiger Einschnitt. Marcel Fritsch geht davon aus, dass der Kongress 5 bis 10 Prozent runter geht. «Dies erscheint uns als weit realistischer und damit können die betroffenen Firmen auch umgehen», sagt er. 

Das Gesundheitswesen ist einer der weltweit am schnellsten wachsenden Sektoren, getrieben durch den demografischen Wandel, die steigende Nachfrage nach medizinischen Dienstleistungen und stetige Innovationen. Bereits heute entfallen über 10 Prozent des globalen BIP und 17 Prozent des US-BIP auf Gesundheitsausgaben. 

Reine Indexstrategien werden in diesem Sektor jedoch häufig von Mega Caps dominiert, sodass ein grosser Teil des Wachstumspotenzials ungenutzt bleibt. Und darin ruhen auch die Hoffnungen des Zürcher Asset Managers. «Das Buy-and-hold-Prinzip funktioniert nicht zwingend und genau darin sehen wird als aktiver Asset Manager unsere Chancen», sagt Marcel Fritsch. Dies eröffnet insbesondere Investoren, die den Healtcare-Bereich abdecken wollen, neue Möglichkeiten. 

Mehr dazu im Podcast von finews.ch

SpotifyApple PodcastYoutube