Am kommenden Donnerstag informiert die Schweizerische Nationalbank zur Geldpolitik. Der Bericht könnte um ein entscheidendes Wort kürzer ausfallen.

Um es vorweg zu nehmen: Das Wort lautet «deutlich», wie in «deutlich überwertet».

So bewertet die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Landeswährung Franken, insbesondere in Bezug auf den Eurokurs. SNB-Präsident Thomas Jordan und die Mitglieder seines Direktoriums wiederholen die Wertung gebetsmühlenartig, wann immer sie die Gelegenheit zu einem Auftritt erhalten.

Thomas Jordans Silberstreifen

Doch das könnte sich ändern, wie das Branchenportal «Market Watch» berichtete. Die Publikation zitiert dabei die Devisenstrategen der niederländischen Bank ING; diese erwarten, dass in der geldpolitischen Lagebeurteilung vom kommenden Donnerstag das Wörtchen «deutlich» fehlen könnte.

Dies mit Blick auf den Umstand, dass der Euro gegenüber dem Franken zuletzt Boden gutgemacht hat. Im Jahresverlauf ist der Euro von 1.07 auf 1.14 Franken gestiegen. «Die momentane Entwicklung trägt zur Reduktion der deutlichen Überbewertung bei», kommentierte SNB-Präsident Jordan Anfang September gegenüber der Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft».

Warten auf die EZB

Laut den ING-Analysten lässt dies auf erste Anzeichen einer Entspannung bei den Schweizer Währungshütern schliessen. Um den Franken gegenüber dem Euro zu schwächen, installierten die SNB Ende 2014 Negativzinsen. Diese haben seither für schwere Verzerrungen auch im Swiss Banking gesorgt.

Allerdings bleibt der SNB vorerst nichts anderes, als auf die Europäische Zentralbank (EZB) zu warten. Erst wenn diese ihre Anleihenkäufe sichtbar drosseln würde – Stichwort «Tapering» – darf mit einer wirklichen Entlastung des Euro-Franken-Kurses gerechnet werden.

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