Die Zürcher Firma Fisch Asset Management hat unlängst die Schallmauer von 10 Milliarden Franken verwalteter Vermögen durchbrochen und spielt damit in der Liga der mittelgrossen Anbieter. Über Ausbauschritte informierte dieser Tage auch Limmat Wealth, während Clarus Capital gleich ein ganzes Team an Russland-Beratern von der UBS abwarb; die ebenfalls zürcherische Bellecapital macht seit einigen Monaten regelmässig mit gewichtigen Personalzugängen von sich reden. Insofern verfügt die Branche über einige Anziehungskraft.

Fidleg und Finig am Horizont

«Tatsächlich ist heute praktisch jeder grössere Player daran interessiert, akquisitorisch zu wachsen», erklärt Felix Brem gegenüber finews.ch die Aufbruchsstimmung. Er weiss, wovon er spricht: Er führt die Vermögensverwalter-Gruppe Reuss Private und amtet gleichzeitig als Präsident der Allianz Schweizer Vermögensverwalter (ASV), einer Netzwerk-Plattform, der 24 der grössten unabhängigen Vermögensverwalter des Landes angehören.

Wohlgemerkt: Die Zukunft der Finanz-KMU ist keineswegs sorgenfrei. Auf lange Sicht stellen der Generationenwechsel und die Digitalisierung die Existenz in Frage. Und kurzfristig kommen die Akteure durch die neuen Schweizer Finanzrichtlinien Finig und Fidleg gehörig unter Druck. Die Regelwerke fordern, dass die Vermögensverwaltung neu bewilligungspflichtig wird und die Verhaltenspflichten für die Anbieter verschärft werden.

Wie 1990 in Deutschland 

«Ich erwarte, dass es nach der Einführung der Finanzrichtlinien Fidleg und Finig zu einer Bereinigung in der Branche kommt, ähnlich wie in den 1990er-Jahren in Deutschland, als das Kreditwesengesetz und Wertpapierhandelsgesetz eingeführt wurde», sagt ASV-Präsident Brem.

Und relativiert im gleichen Atemzug: «Nach der Konsolidierung dürfte es zwar weniger Lizenzen geben, aber mindestens gleich viele Köpfe und verwaltete Vermögen.» Die Wachstumsaussichten für die Unabhängigen, findet er, seien als Ganzes intakt.

Banken haben das Nachsehen

Brem glaubt denn auch nicht, dass den Banken in der Vermögensverwaltung am Ende alles zufällt. «Dass die Banken an dieser Konsolidierung mittun werden, ist wohl eher Wunschdenken vonseiten der Geldhäuser», sagt der Reuss-Private-CEO. Eher rechnet er damit, dass weitere Kundenbetreuer von den Banken zu unabhängigen Vermögensverwaltern wechseln – nicht zuletzt, weil sie so auch unternehmerischer arbeiten können.

Das Votum bestätigt, was auch im Fall Wergen & Partner anklingt: Die Zukunft der unabhängigen Vermögensverwalter mag unsicher sein. Ihr Auftreten ist es keineswegs.

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