Die Champagnerstimmung im Schweizer Banking zeigt sich im Ergebnis einer internationalen Studie der Bankiervereinigung. Allerdings droht auch Gefahr – in mehrfacher Hinsicht.

Die Schweizer Privatbanken haben den Sturm der vergangenen Jahren gut überstanden. Zwar haben «Weissgeld»-Strategie, Steuertransparenz und genereller Regulierungsdruck zu einer Konsolidierung im Schweizer Bankensektor geführt, die noch nicht abgeschlossen ist.

Im internationalen Wettbewerb ist das Swiss Private Banking aber weiterhin  der  Massstab. Die Schweizer Banken kontrollieren rund ein Viertel des Crossborder-Privatkundengeschäfts.

Andere Finanzplätze rütteln an der Vormachtstellung

Und als Dachverband ist es insbesondere die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg), die fortlaufend den Fortbestand der guten Rahmenbedingungen in der Schweiz beschwört und ihr politisches Gewicht in die Waagschale wirft, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Swiss Banking zu erhalten und zu stärken.

An der führenden Position des Schweizer Crossborder-Geschäftes rütteln verschiedene andere Finanzplätze: Grossbritannien, Deutschland, Luxemburg und die Kanalinseln in Europa. Hongkong, Singapur und vermehrt auch China, die USA mit ihren Offshore-Zentren Miami und New York sowie Dubai im Nahen Osten und die Bahamas in der Karibik.

Es gibt Raum für Verbesserungen

Die SBVg hat die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen der Wettbewerber und der Schweiz unter die Lupe genommen. Das Resultat schematisch dargestellt: Raum für Verbesserungen gibt es vor allem in den Bereichen Marktzugang, Besteuerung und Kapitalvorschriften. Es zeigt sich, dass die Schweizer Tugenden sich im Hang zur Überregulierung manifestieren.

Swot

So schneidet die Schweiz ab:

1. Automatischer Informationsaustausch (AIA)

Die Schweiz ist im Ausbau der AIA-Partnerländer auf Kurs, wenn auch nicht so gewandt wie Hongkong oder Singapur, die kleinere demokratische Hürden nehmen müssen. Die SBVg empfiehlt dabei, konstanten Druck auf die USA auszuüben, den OECD-Standard zu übernehmen, damit gleiche Chancen herrschten.

2. Geldwäscherei

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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