Die Zukunft sei grossartig, zwar schwierig und wahrscheinlich kompliziert, aber aufregend. So beschreibt Camille Vial im Interview mit finews.ch die Zukunft im Private Banking.


Camille Vial, Sie haben Mathematik studiert. Inwiefern hilft ihnen das fürs Asset Management? 

Fantastisch an Mathematik ist, dass man lernt, neugierig zu sein, seinen Geist zu strukturieren und Probleme zu lösen. Das sind sehr nützliche Eigenschaften, wenn Sie in einem Team arbeiten. Die Leute, mit denen ich arbeite, sind an diese Einstellung gewöhnt.

Denn jedes Mal, wenn ich in einem Meeting bin, sage ich: «Entschuldigung, darf ich eine Frage stellen?». Doch mit Mathematik alleine erledigt sich natürlich kein Job.

Was lehrte Sie denn Ihr Vater über das Banking?

Den Kunden immer ins Zentrum zu setzen. Ich arbeite zwar nicht direkt an der Entwicklung der Kundenportfeuilles, unterstütze andere aber darin. Wir fühlen uns unseren Kunden verpflichtet.

Was bedeuten Ihnen der Name Mirabaud und das damit verbundene Erbe?

Die fast 200-jährige Geschichte Mirabauds hat starke Werte hervorgebracht und auch ein Bewusstsein geschaffen, dass wir schon lange aktiv an der Entwicklung des Genfer Finanzplatzes mitarbeiten. Damit signalisieren wir unseren Kunden, dass wir schon lange im Banking tätig sind und auch weiterhin da sein werden.

«Mein Jüngster ist unglaublich herrisch»

Ich geben mein Bestes die Bank so weiterzuentwickeln, damit in 20 Jahren meine Tochter oder mein Sohn das Ruder übernehmen können.

Möchten Sie denn, dass Ihre Kinder bei der Bank einsteigen?

Meine Kinder sind erst zwölfeinhalb, zehn und sechseinhalb Jahre alt. Mein Jüngster ist unglaublich herrisch – ich bin nicht sicher, ob ich mit ihm zusammenarbeiten wollen würde.

Nein, ernsthaft, sie sind noch zu jung, um Zukunftspläne zu schmieden. Aber wenn eines von ihnen Talent, Motivation und Unternehmergeist mitbringt, nehmen wir es noch so gerne in die Bank auf.

Was halten Sie davon, dass Mirabaud auch Nicht-Familienmitgliedern als Partner akzeptiert?

Wir waren und sind immer offen für externe Talente und beschäftigen auch nicht zur Familie gehörende Partner.

«Ich sass im Büro und dachte: Oh, mein Gott»

Doch ganz ehrlich: Deren Enkel werden in zwei Generation Teil unserer Familie sein.

Augenfällig ist: Bei Mirabaud haben Sie angefangen als die Dot-Com-Blase platzte. Und Sie sind aus dem Mutterschaftsurlaub zurückgekehrt, als Lehman Brothers kollabierte.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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