Patrik Gisel wollte Raiffeisen noch mindestens bis Ende Jahr als CEO zur Verfügung stehen. Doch nun heisst es, er werde den Delegierten am Samstag seinen sofortigen Rücktritt mitteilen.

Raiffeisen-CEO Patrik Gisel wird an der morgigen Delegiertenversammlung in Brugg (AG) seinen sofortigen Rücktritt geben. Der Grund dafür sei seine erst kürzlich bekannt gewordene Liaison zu einer ehemaligen Raiffeisen-Verwaltungsrätin, wie der «Blick» am Freitag schreibt. Eine Raiffeisen-Sprecherin sagte dazu, die Bank nehme zu Spekulationen keine Stellung.

Doch der «Blick» ist sich sicher: Gisel habe sich zu diesem Schritt entschlossen. Ein vorzeitiger Rücktritt sei besser für Raiffeisen und für ihn selber. Damit hat die morgige Raiffeisen-Delegiertenversammlung weiteren Zündstoff. Die Wahl von Guy Lachappelle als neuer Verwaltungsratspräsident ist innerhalb von Raiffeisen nicht gänzlich unumstritten.

Erst auf Druck nachgeben

Viel mehr Gesprächsstoff wird die Aufarbeitung der Ära unter CEO Pierin Vincenz liefern. Dem Ex-Chef droht eine Anklage wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Betrug. Er sass über drei Monate lang in Untersuchungshaft.

Sein früherer Stellvertreter und heutige Raiffeisen-CEO Gisel hat sich bis jetzt halten können – obwohl er in manche der fragwürdigen Transaktionen um Firmenbeteiligungen wie auch Kreditvergaben direkt involviert gewesen war. Erst diesen Sommer liess sich Gisel auf inneren wie äusseren Druck zum Rücktritt bewegen – allerdings erst per Ende Jahr.

Geheim gehaltene Liebschaft

Vergangene Woche war nun bekannt geworden, dass der Raiffeisen-CEO eine Beziehung zu Laurence de la Serna unterhält. Sie ist diesen Sommer aus dem Raiffeisen-Verwaltungsrat zurückgetreten. Laut den beiden seien sie erst nach dem Rücktritt ein Paar geworden.

Gisel hatte die Liebschaft zunächst geheim gehalten.

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