Der Investor Alejandro Garcia ist in der Schweiz gleich mit zwei Bankenübernahmen gescheitert. Nun erhält er nach einem Gerichtsurteil seinen Einsatz bei der Tessiner Banca Arner zurück.

Einst als neue Kraft im Swiss Banking gefeiert, ist Jesus Alejandro Garcia Alvarez mit seiner in Zürich domizilierten IXE Gruppe hart auf den Boden der Realität aufgeschlagen. Gleich zwei Bankenakquisitionen sind ihm hierzuland misslungen. 2016 trat er von einer Kaufvereinbarung mit der Banca Arner zurück, worauf ein Rechtsstreit zwischen ihm und dem Institut folgte. 2017 scheiterte der Deal mit der Genfer Banque Cramer über deren Tochter Private Investment Bank Limited (PIBL) auf den Bahamas.

Das wirbelte gehörig Staub auf, auch über den Schweizer Bankenplatz hinaus. Selbst internationale Publikationen wie die amerikanische Zeitung «Wall Street Journal» interessierten sich für den mexikanischstämmigen Investor und warfen ihm unseriöses Geschäftsgebaren vor.

Dass Garcia darüber hinaus noch in den Fall des als «Flash-Crasher» bekannten Navinder Singh Sarao verwickelt war, erwies sich in dieser Hinsicht als wenig hilfreich.

3,9 Millionen Franken eingeschossen

Nun erfährt Garcia eine späte Rehabilitierung. Wie einer Mitteilung seiner im Agrar- und Rohstoffhandel tätigen IXE vom Mittwoch zu entnehmen war, kam ein Zürcher Schiedsgericht in der Causa Arner zum Schluss, dass die Kaufvertrags-Auflösung durch Garcia rechtens war. Wie es weiter hiess, erhielt er zudem das während des geplatzten Deals in die Bank Arner eingeschossene Kapital zum Grossteil zurück. Ebenfalls stellten die Arner-Eigner sämtliche eingeleiteten Verfahren gegen den IXE ein und löschten die Betreibungseintragungen.

Laut IXE hatte der Minderheitsanteil im Jahr 2014 ursprünglich einen Gegenwert von 3,9 Millionen Franken. Der Abschlag zu jenem Preis ergibt sich aus dem seitherigen Wertverlust der Arner-Aktien.

Im Januar hat das Institut mit Hauptsitz in Lugano in neue Arme gefunden. Die Privatbank fusioniert mit der Genfer GS Banque, wobei letztere im Fusionsprojekt den Ton angeben wird. Garcia hatte einst geplant, aus Arner eine Handelsbank zu schmieden.

Finma schlug Alarm

Doch es kam anders. 2015 meldete sich eine alarmierte Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) bei Garcia, wie dieser einst gegenüber finews.ch seine Sicht der Vorfälle schilderte. IXE hätte demnach auf Geheiss der Aufsicht das Institut sofort mit 40 Millionen Franken rekapitalisieren müssen. Garcia sah sich hinters Licht geführt. Er stoppte die Zahlungen an die Eigner der Bank. Diese wiederum bezichtigten ihn des treuwidrigen Verhaltens, leiteten Verfahren ein und blockierten seinen Anteil – bis zum jüngsten Gerichtsentscheid.

«Für seine Bereitschaft, in den Finanzstandort Schweiz zu investieren, musste der Unternehmer einen hohen Preis bezahlen», hielt IXE in der Mitteilung vom Mittwoch fest. Wie zu erfahren war, ist Garcia jedenfalls fertig mit dem Banking: Er will sich vorab aufs Agrargeschäft konzentrieren und plant eine Expansion in Lateinamerika und Asien.

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