Der Konsolidierungsdruck im Swiss Private Banking lässt im neuen Jahr nicht nach. Nun schliesst sich die von einer bewegten Geschichte gezeichnete Banca Arner mit einer Genfer Konkurrentin zusammen.

Die GS Banque in Genf und die Banca Arner mit Hauptsitz in Lugano schliessen sich zusammen. Dies geht aus einer Meldung der beiden Häuser vom Donnerstag hervor. Die genauen Modalitäten des Zusammenschlusses werden erst im März bekanntgegeben; die neue Einheit wird dann Vermögen von rund 2 Milliarden Franken verwalten.

Mit gemeinsamen Kräften hoffen die Institute, ihr Geschäft in den jeweiligen Zielmärkten ausdehnen zu können. Die jeweiligen Eigner bleiben dabei auch dem neuen Unternehmen verpflichtet, wie es weiter hiess.

Genfer geben den Ton an

Bei der GS Banque ist die Familie Pennone, bei der Arner die Familien Schrämli, Del Bue und Sciorilli Borrelli. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Genfer bei dem neuen Konstrukt den Ton angeben. Neuer CEO der fusionierten Bank wird Grégoire Pennone, der derzeitige Chef der GS Banque.

Arner, die auch eine Niederlassung in Zürich unterhält, schlägt mit der Transaktion ein neues Kapitel in einer bewegten Geschichte auf. So hatte Arner bereits mit dem mexikanischstämmige Investor Alejandro Garcia und dessen IXE Gruppe über einen Verkauf verhandelt. Dieser wollte das Tessiner Geldhaus in eine Handelsbank umwandeln. 2016 platzte dann allerdings die Übernahme. Arner stand vor einem Scherbenhaufen, und Garcia klagte auf Schadenersatz.

Von Hentsch zu Geneva Swiss

Auch die GS Banque (Geneva Swiss Bank) blickt auf bewegte Zeiten zurück. Das Institut entstand 2014 aus der der Banque Bénédict Hentsch & Cie in Genf, nachdem der Namensvertreter Bénédict Hentsch beschlossen hatte, aus dem Bankiersgeschäft auszusteigen und eine Mehrheit des Familieninstituts seinem Vizepräsidenten Robert Pennone zu verkaufen.

Das Institut versuchte sich seither als Entrepreneursbank und stiess gar in den Fintech-Bereich vor: Wie auch finews.ch letzten November berichtete, ist die GS Banque Partnerin des Krypto-Startup Alprocks.

Ertragslage verschlechtert sich

Der Konsolidierungsdruck im Swiss Private Banking bleibt damit unvermindert gross. 2018 gingen in der Schweiz und Liechtenstein acht Private-Banking-Transaktionen über die Bühne. Angesichts der schlechten Börsenlage dürfte sich das Ertragsumfeld für die Branche nochmals verschlechtern.

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