Mit 34 Jahren ist Lucy Baldwin schon Managing Director bei Goldman Sachs und der Bank of America gewesen. Jetzt stösst die Investmentbankerin, die auch privat Hürden überspringt, zur Credit Suisse.

Liegt es am Caramel-Soya-Latte von Starbucks? Den bestellt Lucy Baldwin stets, bevor sie noch vor 7 Uhr früh zur Arbeit in der Investmentbank antritt. Jedenfalls hat sich Baldwin im Tagesgeschäft als hellwach erwiesen. In Rekordzeit hat die mittlerweile 34-Jährige eine Karriere hingelegt, die ihr eine Nominierung als eine der viel beachteten «30 unter 30» auf einer Liste von Finanzexperten im Magazin «Forbes» einbrachte.

Wie das amerikanische Wirtschaftsportal «Business Insider» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, wechselt der Jungstar nun bald zur Credit Suisse (CS). Bei der Schweizer Grossbank in London soll Baldwin eine führende Rolle im Aktienhandel übernehmen, wie es weiter hiess.

Die Grossbank hat damit zuletzt ein glückliches Händchen bei der Suche nach jungen weiblichen Talenten bewiesen – erst kürzlich beförderte die CS die 39-jährige Lydie Hudson in die Geschäftsleitung.

Tierliebe Barbarin

Baldwin leitete zuvor das Trading mit europäischen Aktien bei der Bank of America im Rang eines Managing Director. Bei der amerikanischen Konkurrentin Goldman Sachs hatte sie sich bereits in den begehrten Rang hochgedient.

Die Britin ist eine Händlerin durch und durch. An der Uni dissertierte sie zum Thema Leveraged Buyouts, also kreditfinanzierte Fusionen und Übernahmen, und ist bekennender Fan des Takeover-Thrillers «Barbarians at the Gate», wie sie einst gegenüber dem Portal «Shard Fund» erklärte. Allerdings: Als sie klein war, wollte sie eigentlich Tierärztin werden.

Die Tierliebe ist ihr geblieben, zumindest privat. Baldwin ist aktiv als Springreiterin (siehe Bild unten) und setzte für eine Bildreportage auch ihren kleinen Sohn in den Sattel. Zeit für sich und ihre Familie ist ihr trotz dem als «Beziehungskiller» geltenden Investmentbank-Job offensichtlich geblieben.

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(Bild: Shardfund.com)

Den Rat des Vaters

Ebenfalls nimmt sich Baldwin die Mühe, ihre Vorbildrolle für aufstrebende Bankerinnen auszufüllen. Als Alumna der University of Birmingham erklärte sie etwa den Absolventen ihr Erfolgsgeheimnis (siehe Video unten): Mit neuen Ideen kommen und ausserhalb der «box» denken – das werde in ihrem Metier honoriert.

Die Bankmanagerin selber hält sich derweil an den Rat ihres Vaters: «Das Leben ist das, was du daraus machst». Nun als nächstes bei der CS.

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