Ein Mitarbeiter der Genfer Privatbank Pictet steht unter Verdacht, Gelder unterschlagen zu haben, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Der  Staatsanwalt hat ein Strafverfahren eingeleitet.

Ein Mitarbeiter der Genfer Privatbank Pictet soll während eines Jahres einen tiefen einstelligen Millionenbetrag in Schweizer Franken veruntreut haben, wie drei voneinander unabhängige Quellen gegenüber finews.ch erklärten.

Die Genfer Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren eingeleitet, und die Bank selber hat die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma informiert, wie weiter zu erfahren war.

Strafuntersuchung bestätigt

Eine erste Überprüfung durch Pictet soll ergeben haben, dass keine Kundengelder in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein Sprecher des Instituts bestätigte die Strafuntersuchung, wollte aber keine weiteren Angaben machen.

Er sagte: «Es gehört zu unseren Grundsätzen, keine Kommentare zu laufenden Gerichtsverfahren abzugeben, insbesondere wenn Namen von Personen involviert sind. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Anmerkungen zu machen.»

Langjähriger Mitarbeiter

Der mutmassliche Betrüger war rund 20 Jahre für Pictet tätig. Er war kein Kundenberater, wie eine Person gegenüber finews.ch erklärte. Trotzdem ist die Nachricht heikel für Pictet, wirft sie doch einen Schatten auf die sonst makellose, 213-jährige Geschichte und Reputation der seit jeher umsichtig geführten Privatbank.

Ein Sprecher der Finma wollte keinen Kommentar dazu abgeben, und die Genfer Staatsanwaltschaft liess eine Anfrage von finews.ch unbeantwortet.

Personelle Veränderungen

Publik wird der Vorfall gut einen Monat, nachdem Pictet sein Partnergremium im Zuge der Pensionierung von Senior Partner Nicolas Pictet neu bestellt hat, wie auch finews.ch berichtete. Ab September 2019 wird das oberste Führungsteam aus folgenden Partnern bestehen: Renaud de Planta als Seniorpartner, Boris Collardi, Laurent Ramsey, Rémy Best, Bertrand Demole, Marc Pictet sowie als neuster Partner ab kommendem April, Sébastien Eisinger.


Reporting von Shruti Advani und Katharina Bart

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