Wir versuchen, der Fintech-Szene so gut als möglich unterstützend beizustehen. Aber die Fintechs in der Schweiz haben es nicht so leicht – da täuscht man sich vielleicht etwas. Sobald man ins Bankgeschäft vorstossen möchte, werden die Hürden schnell relativ hoch. Man braucht einen gewissen Bestand an Mitarbeitern, Eigenkapital, eine Lizenz, und das Geschäftsmodell ist auch nicht so einfach.

Gibt es im Bereich Blockchain Potenzial, das auch Sie nützen könnten?

Die klassische Antwort lautet bekanntlich: Krypto ist nichts wert, aber die Blockchain-Technologie ist super. Die Technologie ist interessant. Sie wird zwar nicht die ganze Welt verändern, aber dank ihr kann der Zwischenhändler ausgeschaltet werden. Man kann also peer-to-peer, von Kunde zu Kunde, abgesicherte Transaktionen machen. Diese Anwendung wird sich in der nächsten Zeit stark entwickeln.

Und die Kryptowährungen?

Viele von den hunderten Kryptowährungen haben keinen Wert und werden deshalb nicht überleben. Daneben gibt es die fünf grossen Kryptokapitalisierungen wie den Bitcoin. Es gibt ein Bedürfnis, mit Kryptowährungen via Blockchain im Internet Transaktionen zu machen.

«Man muss etwas wagen und in die Zukunft investieren»

Das Ganze ist natürlich in den vergangenen Monaten zu einem Spekulationsobjekt geworden, aber jetzt beruhigt sich die Situation wieder, und einige Währungen haben durchaus Potenzial.

Sie bieten seit geraumer Zeit eine Plattform für Krypto-Trading und neu auch Krypto-Storage. Was erwarten Sie von diesem Geschäft?

Zuerst mal muss man festhalten, dass Krypto-Trading nur einen bescheidenen Teil unseres Umsatzes ausmacht – dieses Jahr werden es etwa 2 Prozent sein. Aber irgendwo muss man mal anfangen. Das war beim Forex-Geschäft nicht anders – am Anfang war es ganz klein, dann wurde es zu einem wichtigen Teil unseres Umsatzes. Man muss etwas wagen und in die Zukunft investieren!

Wo sehen Sie in diesem Geschäft die grösste Herausforderung?

Zwar ist die Schweiz ein Krypto-freundliches Land, aber die starke Regulation macht das Geschäft mit den Kryptowährungen kompliziert. Die Finma hat eine sehr prononcierte Meinung dazu, was man wie machen sollte, damit zum Beispiel der Geldwäscherei nicht Tür und Tor geöffnet werden.

«Wir müssen jeden einzelnen Kryptocoin kontrollieren»

Wir haben die Prozesse genau definiert und lange und intensiv mit der Finma darüber diskutiert. Es ist also kein einfaches Geschäft, wenn man mit anderen Ländern vergleicht. Ich finde die Kontrolle auch richtig, weil wir nicht in dubiose Kryptogeschäfte involviert sein wollen.

Hat es Sie viel gekostet, in dieses Geschäft zu expandieren?

Es kostet natürlich, ein solches Angebot zu entwickeln. Es wird von uns verlangt, dass wir jeden Kryptocoin kontrollieren, mit dem gehandelt wird. Wir schauen also bei jedem Bitcoin, ob er in irgendeiner Weise in dubiose Geschäfte involviert war. Dafür gibt es Tools.

Jeder Bitcoin hat einen Score, und wenn dieser negativ ist, akzeptieren wir den Handel nicht. Diese Systeme werden immer besser und effizienter, man muss auf der Höhe der Technik bleiben. Dann muss man natürlich auch noch feststellen, ob ein Kunde von uns tatsächlich der Besitzer des Wallets ist.

Wo haben Sie die Fachkräfte für dieses spezielle Segment gefunden – in der Schweiz?

Viele von den Experten kommen von der ETH in Zürich und der EPFL in Lausanne. Wir haben junge, passionierte IT-Spezialisten. Für diese sind Krypto und Blockchain eine interessante Technologie. Darum kommen sie zu uns. Die junge Technologie zieht Ingenieure an.

Sie haben im Herbst eine Wachstumsoffensive in Asien angekündigt. Was ist da genau geplant – Swissquote Asia?

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
  • Nein, Gold ist und bleibt volatil.
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  • Nein, Gold wird zunehmend von Kryptowährungen verdrängt.
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  • In Gold muss man einfach investieren und damit nicht spekulieren.
    30.11%
  • Ja, der Goldpreis steht am Anfang einer mehrjährigen Hausse.
    21.83%
  • Ja, ist die einzige physische Alternative zu den Fiat-Währungen.
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