Die UBS gibt ihr Investmentbanking im Nachbarland in neue Hände. Dazu hat die Bank einen «Enarchen» mit besten Verbindungen zu Staatsbetrieben ausgewählt.

Die UBS hat Régis Turrini zum neuen Investmentbank-Chef in Frankreich ernannt. Dies berichtete unter anderem das französische Wirtschaftsblatt «L’Agéfi» (Artikel bezahlpflichtig).

Mit der Personalie dürfte der Schweizer Grossbank im für sie nicht immer einfachen Markt ein Coup gelungen sein. Turrini blickt auf eine langjährige und äusserst vielseitige Karriere zurück, die ihm wohl beste Kontakte zu offiziellen Stellen in Frankreich verschafft hat. An der Eliteschule Ena ausgebildet, war der Jurist zuerst als Richter tätig, wechselte dann in die Firmenberatung und unterstützte diverse französische Grosskonzerne bei Übernahmen.

Politische Fallstricke

Von 2014 bis 2015 lenkte er dann gar die Agence des participations de l'État (APE), über welche der Staat Einfluss auf seine Anteile bei französischen Konzernen nimmt. In dieser Funktion wirkte als Verwaltungsrat von BPI France, EDF, Renault und Thales und dürfte dort die Fallstricke der politischen Einflussnahme kennengelernt haben – diese sind jüngst bei der geplatzten Annäherung zwischen Renault und Fiat Chrysler an den Tag getreten.

Danach war Turrini in der Telekombranche und zuletzt für die Beratungsfirma Deloitte tätig. Nachdem der vielseitig verlangte Experte in den letzten drei Jahren dreimal den Arbeitgeber gewechselt hat, wird die UBS nun darauf hoffen, ihn länger an sich zu binden können. Dies umso mehr, als deren Investmentbank letztes Jahr prominente Abgänge in Frankreich zu verschmerzen hatte.

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