Medienberichten zufolge soll der italienische Finanzkonzern an einer hiesigen Auslandsbank interessiert sein. Deren neuer Chef ist noch dazu bestens mit Generali vertraut. Was ist an den Spekulationen dran?

Die Banca Generali könnte in der Schweiz bald erneut zugreifen: Nachdem die Tochter des italienischen Assekuranz-Riesen Generali Ende letzten Jahres die Tessiner Vermögensverwaltungs-Boutique Valeur Fiduciaria übernahm, sollen die Italiener nun auf die Saxo Bank Schweiz schielen. Dies will die italienische Zeitung «Sole 24 Ore» erfahren haben. Verhandlungen hätten bereits begonnen, wie es weiter hiess.

Vorstoss ins Private Banking

Bei dem vom dänischen Mutterhaus Saxo Bank kontrollierten Schweizer Institut ist es vergangenen Februar zu einem Chefwechsel gekommen. Der neue CEO Renato Santi erklärte jüngst gegenüber finews.ch, dass die im Online-Trading starke Bank in die Vermögensverwaltung vorstossen wolle; in der Schweiz agiert das Geldhaus vorab als Technologieplattform und als Support-Zentrum für die hiesigen Kunden. Von einem Verkauf der Niederlassung mit Standorten in Genf und Zürich war damals nicht Rede.

Auf Anfrage hiess es bei der Saxo Bank Schweiz, man nehme zu Gerüchten keine Stellung. Das Unternehmen sei dem Schweizer Geschäft unverändert verpflichtet.

3,4 Milliarden Euro aus der Schweiz

Santi kennt allerdings die Generali-Gruppe bestens. Der Tessiner führte jahrelang das Schweiz- und Europageschäft für die in der Zürcher Privatbank EFG International aufgegangenen BSI. Die BSI gehörte seit 1998 zum Generali-Reich, bevor die Italiener das Tessiner Geldhaus 2014 an die brasilianische Investmentbank BTG Pactual verkauften – ein Deal, der dann von Wirren erfasst wurde und schliesslich mit dem Weiterverkauf an EFG endete. Schon länger bestehen zwischen der Saxo Bank und der Generali-Gruppe zudem Geschäftsbeziehungen.

Fakt ist ebenfalls, dass die Banca Generali klar Wachstum anstrebt und dazu auch zu Käufen bereit ist. Das italienische Institut will die verwalteten Vermögen bis ins Jahr 2021 auf 14,5 Milliarden Euro steigern. Bis zu 3,4 Milliarden Euro sollen aus der Schweiz kommen. Man darf also gespannt sein, was aus den Gerüchten wird.

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