Saxo-Umfrage: Ergebnisse für die Schweiz überraschen
Die von Saxo zwischen dem 1. und 14. September durchgeführte Umfrage unter Kunden zeigt, dass die Stimmung am Schweizer Markt vorsichtig optimistisch bleibt. Insgesamt wurden laut der Mitteilung vom Donnerstag 1’834 Investoren in 11 Märkten befragt.
Zwar rechnen viele Anleger nur mit geringen Kursgewinnen am heimischen Aktienmarkt, doch der Blick auf die globalen Märkte fällt deutlich zuversichtlicher aus. Das Vertrauen gilt vor allem Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum, während Europa von den meisten als die schwächste Region eingeschätzt wird.
Die Schweiz als «Young Investor»-Nation
Überraschend ist: Mit einem Anteil von über 53 Prozent jüngerer Anleger führt die Schweiz das internationale Feld an und erhält in der Studie entsprechend den Titel «Young Investor».
Die Generationen der 18- bis 45-Jährigen sowie der 46- bis 60-Jährigen zeigen sich in der Schweiz weniger offen in Sachen Diversifikation. Bei den über 61-Jährigen hingegen planen 28 Prozent der Schweizer Anleger eine Diversifikation – deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von 20 Prozent.
Bei den Frauen liegt dieser Anteil sogar noch höher, was auf ein wachsendes Selbstbewusstsein der Privatanlegerinnen schliessen lässt.
KI wird zum Standardinstrument
Mehr als jede zweite befragte Person in der Schweiz nutzt bereits künstliche Intelligenz (KI) im Anlageprozess – etwa für Marktanalysen, Investmententscheidungen oder die Optimierung von Portfolios. Damit liegt die Schweiz auf Augenhöhe mit Märkten wie Singapur oder Grossbritannien. Der Anteil von 61 Prozent der Befragten liegt deutlich über dem weltweiten Schnitt von 52 Prozent.
Auffällig ist, dass auch ältere Anleger KI zunehmend pragmatisch einsetzen, was auf eine wachsende Akzeptanz über Generationen hinweg hinweist.
«Die hohe Verbreitung von KI ist ein Zeichen von Reife, nicht von Hype. Schweizer Anlegerinnen und Anleger nutzen digitale Tools, um ihre Analysen zu vertiefen, smarter zu diversifizieren und Risiken gezielter zu steuern», sagt Oliver Buomberger, COO und Deputy CEO der Saxo Bank Schweiz. «Diese neue Generation von Schweizer Investorinnen und Investoren bringt Energie und Offenheit mit. Sie denkt global, ist digital versiert und bereit, sich mit einem breiteren Anlageuniversum auseinanderzusetzen.»
Geopolitik bleibt dominanter Einflussfaktor
Trotz dieser technologischen Aufgeschlossenheit bleibt das geopolitische Umfeld der entscheidende Einflussfaktor für die Investmentstrategie.
Wie die Befragung zeigt, zählen mögliche Handelskonflikte, die US-Wahl sowie Spannungen in Osteuropa und im Nahen Osten zu den wichtigsten Themen, die das Anlageverhalten bestimmen.
«Diese Umfrage zeigt, dass sich Anlegerinnen und Anleger nicht vor Unsicherheit zurückziehen, sondern sich anpassen. Die Bereitschaft, über den Heimmarkt hinauszublicken, zeugt von wachsendem Vertrauen in globale Chancen», sagt Stan Kostyukhin, CEO der Saxo Bank Schweiz.