Saxo Bank Schweiz prescht vor
Die Schweizer Kunden von Saxo Bank müssen künftig nichts mehr für die Steuerauszug bezahlen. Das entsprechende Formular wird ihnen automatisch zugestellt. Dies gab die Neobank am Dienstag an einer Pressekonferenz in Zürich bekannt. «Wir sind keine Steuerbehörde, wir sind eine Bank, die für ihre Kunden schaut», sagte Oliver Buomberger, COO & Deputy CEO von Saxo Bank Switzerland.
Die Saxo Bank ist damit laut eigenen Aussagen die erste Neobank, die diesen Dienst ihren Kunden anbietet. Die Kosten belaufen sich je nach Finanzhaus zwischen 85 bis 250 Franken; die Saxo Bank selber hatte ihren Schweizer Kunden bislang 108.10 Franken in Rechnung gestellt.
Neue Standards setzen
Die Massnahme ist eine von vielen, die das Fintech in jüngster Zeit ergriffen hat, um in der Schweiz das Wachstum anzukurbeln. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen ein erstes Ausrufezeichen, indem es die Kundengebühren um bis zu 95 Prozent reduzierte, im September 2024 verkündete Saxo Bank mit der Lancierung einer Autoinvestment-Funktion den Eintritt ins Retail-Geschäft, und seit Februar werden keine Depotgebühren mehr auf Privatkundenkonten erhoben.
«Wir wollen im Swiss Banking neue Standards setzen», sagt Länderchef Stanislav Kostyukhin. Getrieben sind die Neuerungen stark von Kundenfeedbacks. «Wir schauen uns jede Rückmeldung einzeln an und schauen, was wir verbessern können», betonte Kostyukhin.
Anzahl Kunden erneut verdoppeln
Das Ziel dahinter ist klar: Saxo Bank will in der Schweiz zur Nummer eins der Neobanken aufsteigen. Das Führungsteam macht daraus auch kein Geheimnis. «Wir wollen zeigen, was im Digital-Banking alles möglich ist», sagt Buomberger.
Die Rechnung scheint für das Unternehmen bislang aufzugehen: Die Anzahl Kunden konnte im vergangenen Jahr verdoppelt, die Assets um 55 Prozent gesteigert werden; absolute Zahlen gibt das Unternehmen keine bekannt. Für das laufende Jahr will Saxo den Kundenstamm in der Schweiz erneut verdoppeln.
Offenbar hat die Übernahme durch J. Safra Sarasin auf den Tatendurst der weiterhin selbständig auftretenden Bank keinen negativen Einfluss. CEO Kostyukhin betonte, man sei daran, die Möglichkeiten auszuloten, die sich durch die neue Konstellation ergäben.