Der Pazifik-Staat Papua Neuguinea verlor viel Geld mit einem Geschäft, das durch die UBS finanziert wurde. Nun soll ein renommierter Richter den Deal erneut untersuchen – diesmal mit Fokus auf das Verhalten der Schweizer Bank.

Ein Darlehen der Schweizer Grossbank UBS an Papua Neuguinea im Jahr 2014 sorgt dort bis heute für Ärger. Ein neuer Premierminister hat nun eine Untersuchungskommission eingesetzt, welche die Hintergründe des Geschäfts erneut analysieren soll.

James Marape, seit Frühling dieses Jahres Premierminister von Papua Neuguinea, hat mit Sir Salamo Injia einen ehemaligen höchsten Richter des Landes mit der Untersuchung beauftragt. Injia ist als Kämpfer gegen die Korruption bekannt. 

Verlust von 420 Millionen Dollar

Noch letzten Monat sagte die Bank: «Die vorgeschlagene Untersuchungskommission ist eine willkommene Gelegenheit, den Umgang von Papua Neuguinea mit seinen strategischen Investitionen erneut unabhängig zu prüfen.»

Zudem seien in einem Bericht des lokalen Ombudsmanns zum Geschäft keine Vorwürfe gegen die Bank oder ihre Angestellten erhoben worden. Berichten zufolge verdiente das Schweizer Institut an dem Darlehen mindestens 120 Millionen Dollar, während der Inselstaat einen Verlust von 420 Millionen einfuhr.  

Fokus auf die UBS

Wie die «Australian Financial Review» gestern Sonntag allerdings schrieb, soll Injia nun konkret abklären, warum und wie genau die UBS als Partnerbank für den Kauf einer Beteiligung an der Ölfirma Oil Search ausgesucht wurde. Der Ombudsmann habe sich nur auf die Rolle der Behörden konzentriert und mögliche Verfehlungen von privaten Personen und Firmen ausgeklammert, sagte Marape gemäss der «Australian Financial Review».

Woher der politische Wind weht, zeigt zudem ein Kommentar des neuen Polizeiministers von Papua Neuguinea, Brian Kramer, von letztem Monat: Die UBS hätte erkennen sollen, dass an dem Geschäft etwas faul ist, sagte dieser. 

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