Beim Rennen um den Zuschlag zum Verkauf um die Deutsche Bank Tochter BHF sind zwei Schweizer Privatbanken in der Zielgeraden. Die Frist, Angebote für die Deutsche Bank Tochter BHF abzugeben, ist am Montagabend abgelaufen. Nach Informationen verschiedener Medien sind Julius Bär und die LGT die beiden letzten Kandidaten, zwischen denen sich der das Team von Joe Ackermann entscheiden muss.

Für Schweizer Banken interssant

Die Deutsche Bank verkauft die BHF, die sie nach der Übernahme der ins Schlingern geratenen deutschen Privatbank Sal.Oppenheim mit erworben hatte. Den Frankfurtern passt sie nicht ins Portfolio, da sich im Investmentbanking die Geschäftsbereiche zu sehr überschneiden.

Für Schweizer Privatbanken könnte die BHF aber eine ideale Ergänzung sein, da sie stark im Geschäft mit vermögenden Kunden in Deutschland ist — eine ideale Baisis, um das interessante Deutschlandgeschäft auszubauen. Darauf setzen Julius Bär und LGT offenbar grosse Hoffnungen.

«no coment» von der Bahnhofstrasse

Weder Julius Bär noch die LGT wollten die aktuelle Entwicklung am Montag kommentieren. Zumindest bei Julius Bär ist das Interesse an einer Übernahme der BHF durch Aussagen von CEO Boris Collardi sehr wahrscheinlich. Im Juli hatte er gegenüber der F.A.Z. das Interesse der Bärenbank bestätigt, in Deutschland auch durch Akquisitionen wachsen zu wollen. Er hatte dabei auch über die Übernahme einer deutschen Privatbank gesprochen.

Bei Sal. Oppenheim leer ausgegangen

Als Sal. Oppenheim und Merck Fink im letzten Jahr zum Verkauf standen, kam Julius Bär im ersten Fall wegen der Sonderstellung der Deutschen Bank nicht zum Zuge, im zweiten Fall war der Preis zu hoch.

Branchenkenner rechnen mit einem Verkaufspreis von mindestens 600 Millionen Euro für die BHF. Das ist der Betrag, für den sie in der Bilanz der Deutsche Bank steht, die Sal. Oppenheim für insgesamt eine Milliarde Euro übernommen hatte.

Personalwechsel in letzter Minute

Letzten Donnerstag übernahm Björn Roberts die Leitung der BHF Bank; er war zuvor in der Geschäftsleitung für das Privatkundengschäft zuständig gewesen. Roberts folgt auf Sal. Oppenheim-Chef Wilhelm von Haller, der Anfang des Jahres angetreten war und sich jetzt auf die Führung von Sal. Oppenheim konzentrieren will.

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