Bank Julius Bär: Hundert Jahre Bahnhofstrasse 36

Heute vor genau hundert Jahren ist die Bank Julius Bär an die Bahnhofstrasse 36 umgezogen. Das Gebäude liegt an der Ecke zur St. Peterstrasse und wurde bis 1922 von der Schweizerischen Nationalbank genutzt, die damals in ihr neuerstelltes Hauptgebäude Börsenstrasse 15 wechselte, wo sie heute noch residiert.

Einem Inserat in der NZZ vom 11. September 1925 ist zu entnehmen: «Wir beehren uns, hiermit anzuzeigen, dass sich unsere Bureaux ab 16. September in unserem neuen Bankgebäude Bahnhofstrasse 36 befinden werden. Dienstag den 15. September bleiben unsere Bureaux und Kassen wegen Umzugs geschlossen.»

Der Weg war für die «Bären» kurz, lautete doch die alte Adresse des Hauptsitzes Bahnhofstrasse 85. Dort hatte bereits die 1890 gegründete Julius Bär, Hirschhorn & Grob, die Rechtsvorgängerin der heutigen Bank, ihren Standort.

Bank Baer Innenansicht Buero

Swiss Private Banking im Jahr 1966: Büros an der Bahnhofstrasse 36. (Bild: Bank Bär)

Der Kaufpreis der neuen Liegenschaft betrug 1924 1,3 Millionen Franken, was zeigt, dass die Bahnhofstrasse schon vor einem Jahrhundert als Standort hoch im Kurs stand.

Bereits damals waren Bauprojekte in der Stadt Zürich nicht einfach. Weil vorgängig Renovierungsarbeiten durchgeführt werden mussten, war eine Genehmigung der Stadt Zürich erforderlich, die am 22. Januar 1925 erteilt wurde.

Weniger als 30 Mitarbeiter

Grund für den Umzug waren das rasche Wachstum des Geschäfts von Julius Bär und der Belegschaft von damals noch weniger als 30 Mitarbeiter, wie in einem Beitrag auf der Website der Bank nachzulesen ist.

Die Bank würdigt darin auch den Architekten des bereits zwischen 1872 und 1874 im sogenannt palladianischen Stil (einer Spielart des Klassizismus) errichteten Gebäudes: der Zürcher Professor für Architektur an der ETH Georg Lasius, der auch als Pionier auf dem Gebiet der Energieeffizienz gilt.

Glückwunschtelegramme der Konkurrenz

Die Verschiebung des Hauptsitzes Richtung See (und damit in den besseren Teil der Bahnhofstrasse) konnte plangemäss vollzogen werden, wovon offenbar auch in der Branche Notiz genommen wurde. «Zahlreiche Glückwunschtelegramme von anderen Banken und Finanzinstituten trafen ein, um Julius Bär alles Gute für den Beginn dieses neuen Kapitels zu wünschen», heisst es auf der Website.

finews.ch kann heute zwar kein Telegramm mehr schicken, wünscht aber der Bank Bär auf diesem Weg für die nächsten 100 Jahre an der Bahnhofstrasse 36 nur das Beste.