Seit diesem Jahr gelten weniger strenge Aufsichtsregeln für kleine Banken. Warum nur macht die Hypothekarbank Lenzburg beim neuen Regime nicht mit?

Es ist eines der raren Beispiele von Deregulierung am Schweizer Bankenplatz: Auf Anfang Jahr gilt hierzulande das so genannte Kleinbankenregime der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Kleine, besonders liquide und gut kapitalisierte Institute sind seither von bestimmten aufsichtsrechtlichen Vorschriften befreit. Am Pilotbetrieb hatten 68 kleine Geldhäuser teilgenommen.

Strengere Kriterien am Geldmarkt

Doch im Aargau schert ein Akteur aus. Wie die dortige Hypothekarbank Lenzburg am Freitag im Rahmen ihres Jahresergebnisses vermeldete, hat sich ihre Führung gegen die Teilnahme entschieden – obwohl die «Hypi» die relevanten Kriterien offenbar erfüllen würde.

Die aufsichtsrechtlichen Erleichterungen, die eine Teilnahme mit sich bringen würde, sind aus Sicht von Management und Verwaltungsrat derzeit nur marginal. Zudem würde der Bank wegen der im Kleinbankenregime geltenden strengeren Kriterien die Möglichkeit genommen, auf dem Geldmarkt weiteres Geld zu negativen Zinsen aufzunehmen, wie es weiter hiess.

Wie ein Bumerang?

Wie finews.ch bereits in der Pilotphase recherchierte, war die Deregulierung nicht unumstritten. Kleinere Player mochten den Schalmeienklängen der Finma nicht recht Glauben schenken und begegneten insbesondere dem Abbau von Kontrollen mit Skepsis. Die Basler Privatbank Baumann & Cie. etwa witterte das Risiko eines Bumerangs. Wie es auf Anfrage bei der Finma heisst, ist noch nicht klar, wie viele der Pilotbanken mitmachen – die Anmeldefrist fürs definitive Regime läuft noch.

Die Hypi jedenfalls zieht sich von den Erleichterungen zurück. Immerhin: Das Institut hält sich einen Beitritt zum Finma-Regime zu einem späteren Zeitpunkt vor.

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