Die Berechnung von Ex-CEO Tidjane Thiams Bonus gibt Anlass zu Diskussionen bei der Grossbank. Jetzt wird offenbar der Verwaltungsrat der Credit Suisse aktiv.

Die Führung der Credit Suisse (CS) ist sich offenbar nicht einig, ob sie die Art und Weise, wie sich der Bonus für den scheidenden CEO Tidjane Thiam für das Jahr 2019 berechnet, akzeptiert. Wie die Schweizer «Sonntagszeitung» (Artikel bezahlpflichtig) vernommen haben will, wird bei der Bank um den Bonus für den Ex-CEO gestritten.

Einem Banksprecher zufolge wird nun das für Lohnfragen zuständige Compensa­tion Committee des CS-Verwaltungsrats enscheiden, was bei den bereinigten Zahlen eingerechnet wird und was nicht.

Bereinigter Gewinn im Schlaglicht

Wie auch finews.ch berichtet hatte, war der am letzten Donnerstag präsentierte Rekordgewinn der zweitgrössten Bank der Schweiz durch Sondereffekt verzerrt. Der Verkauf von Immobilien und der Fondsservice-Plattform Investlab sowie die Aufwertung der Beteiligung am Börsenbetreiber SIX brachten der Bank fast 1 Milliarde Franken ein. Schon damals sorgte dieses Timing bei Beobachtern für Stirnrunzeln.

Handelte es sich um einen letzten «Kunstgriff» Thiams, wie das Sonntagsblatt insinuiert? Für gewöhnlich werden solche Effekte bei der Berechnung der Boni aussen vor gelassen – im bereinigten Vorsteuer-Gewinn von 5 Milliarden Franken waren die Sondereffekte nun aber grösstenteils mit enthalten.

Einfluss auf weitere Kennzahlen

Der bereinigte Vorsteuergewinn ist bei der Berechnung von Thiams Bonus mit relevant; die Sondereffekte haben auch Einfluss auf die Eigenkapital-Rendite, ein weiterer Faktor bei der Vergütungsberechnung. Letztes Jahr belief sich Thiams Bonus auf 9,5 Millionen Franken, bei 3 Millionen Franken fixem Salär – eine massive Lohnerhöhung. 2017 hatte Thiam auf 1,5 Millionen Franken seines Bonus' verzichtet.

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