Im Sommer haben Investmentbanken Tausende Praktikanten im Haus, die den Einstieg in die Finanzwelt üben. Die Grossbank UBS prüft anscheinend einen Weg, wie das in Zeiten von Corona funktionieren soll.

Bald ist es wieder Sommer, und im Sommer findet eines der ältesten Rituale der Finanzwelt statt: das Praktikum. In den Semesterferien bewerben sich viele Tausende Studentinnen und Studenten um einen der begehrten Ausbildungsplätze bei den Grossbanken, um erste Arbeitserfahrungen zu sammeln, ihr Netzwerk zu festigen, und natürlich auch um ein wenig Geld zu verdienen.

Doch mit der Coronavirus-Pandemie, durch die viele Banken einen Grossteil ihrer Angestellten ins Homeoffice geschickt haben, sind nun auch die Praktikumsplätze gefährdet. Wer will schon in einem Grossraumbüro sitzen, wenn weltweit ein hoch ansteckendes und potentiell tödliches Virus grassiert? Und welcher Arbeitgeber will in derselben Situation zusätzliche Angestellte ins Haus holen?

Digitales Praktikum nicht die beliebteste Lösung

Laut der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) sind mehrere Institute, darunter auch die Schweizer Grossbank UBS, daran, das Problem zu lösen. Und zwar mithilfe der Digitalisierung: So werde derzeit eine Art «virtuelles Praktikum» geprüft, damit die Studenten, die ja grösstenteils bereits Praktikumsverträge unterzeichnet haben dürften, die rund zehn Wochen Praktikum von zuhause aus absolvieren können.

Neben der UBS prüfen ausserdem auch die Grossbanken J.P. Morgan, Goldman Sachs und Citigroup das virtuelle Praktikum. Gegenüber der «Financial Times» wollte keins der Institute dazu Stellung beziehen. Die Zeitung zitiert ausserdem eine Umfrage von Ivy Research Council, einem Beratungsunternehmen, laut der 18 Prozent der Unternehmen im Finanzsektor bisher davon ausgehen, dass eine derartige rein digitale Lösung die wahrscheinlichste Option für diesen Sommer ist.

36 Prozent der befragten Finanzinstitute bevorzugen derzeit eine gemischte Lösung, also ein digitales Training zuerst, und dann ein physisches Praktikum, wenn die Krise ausgestanden sein sollte. Weitere 36 Prozent verschieben gleich das komplette Praktikum auf später.

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