Die Schweizer Privatbank EFG International hat einen neuen Chief Operating Officer ernannt. Er hat bereits Führungserfahrung im Schweizer Private Banking. Die Bank blickt derweil düster in die Zukunft.

Ab Mitte August wird er der Geschäftsleitung beitreten: Die EFG International ernennt Martin Freiermuth zum Chief Operating Officer.

Wie einer Medienmitteilung am Mittwochmorgen zu entnehmen war, soll Freiermuth in Zukunft die operative Effizienz der EFG verbessern und die Digitalisierung der Bank vorantreiben. Er kommt von der Banque internationale à Luxembourg, wo er seit 2014 arbeitete und seit Oktober 2018 als Gruppenleiter Produkte & Märkte und Mitglied der Geschäftsleitung tätig war.

Vorgänger geht zur Grossaktionärin

Davor arbeitete Freiermuth von 2002 bis 2013 bei der Bank Vontobel, wo er eine Reihe von Führungspositionen innehatte, unter anderem als Leiter Private Banking Services.

Freiermuth wird direkt an den CEO der Bank, Giorgio Pradelli, berichten. Er folgt damit auf Christian Flemming an, der neu als Chief Operating Officer der brasilianischen Bank BTG Pactual amten wird wird, die ein gutes Drittel der Aktien der EFG hält.

Solides Geschäftsergebnis

Die EFG International hält heute ihre Generalversammlung, genau so wie die Schweizer Grossbank UBS. Aus diesem Grund gibt die Privatbank ein Update über ihre Geschäftstätigkeit in Zeiten des Coronavirus, das schliesslich die ganze Branche und auch die Bank selber auf den Kopf zu stellen gedroht hat.

Laut Medienmitteilung konnte die Privatbank ihre Geschäfte erfolgreich weiterführen: «Ungeachtet der jüngsten Marktturbulenzen konnte die EFG ihre operative Widerstandsfähigkeit mit einem soliden Geschäftsergebnis im ersten Quartal 2020 aufrechterhalten.» 

Kommissionsertrag so hoch wie nie

Die negativen Markt- und Wechselkursbewegungen haben zu einem branchenweiten Rückgang der verwalteten Vermögen geführt, den auch die EFG gespürt hat. Die verwalteten Vermögen haben sich im April aber wieder leicht erholt und belaufen sich derzeit auf 140 Milliarden Franken. Ende 2019 beliefen sie sich auf 154 Milliarden Franken.

Was die Geschäftsentwicklung betrifft, so verzeichnete die EFG eine erhöhte Kundenaktivität, wobei der Kommissionsertrag auf dem höchsten Niveau in der jüngeren Geschichte der Bank lag.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Geschäft der EFG im ersten Quartal konnten durch begrenzte Bewertungsverluste in ihrem Fixed-Income-Handelsportfolio eingedämmt werden, wobei sich die Bewertungen innerhalb des Monats April bereits wieder deutlich erholten. Und auch die Kreditverluste der Bank waren aufgrund ihres hoch besicherten Kreditportfolios vernachlässigbar gering, so die Bank.

Düstere Aussichten

Ging die Bank bisher ohne grosse Spuren durch die Krise, dürfte sich das laut CEO Pradelli in den nächsten Monaten ändern: «Wir stehen vor noch nie dagewesenen Zeiten.»

Für die Zukunft rechnet die EFG mit einem anhaltenden Druck auf den Betriebsertrag, da die Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds voll zum Tragen kommen werden. Vor diesem Hintergrund setzt die Privatbank Massnahmen zur Eindämmung des Ertragsmanagements um und hält an ihren bereits früher angekündigten Sparmassnahmen fest und plant weiterhin, die Anzahl Buchungszentren und internationaler Standorte zu reduzieren. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.23%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.53%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.4%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.25%
pixel