Die Digitalisierer des Finanzwesens wittern Morgenluft wegen der Coronakrise. Doch neue Daten aus Europa zeigen: Die Barbezüge sind in den letzten Monaten massiv angestiegen.

50 Milliarden Euro – um so viel haben die Barbezüge in Europa in den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 zugenommen. Dies geht aus einer von der Anleger-Plattform Buyshares ermittelten Statistik hervor. Demnach ist die Nachfrage nach Cash Anfang vergangenen Mai auf 1'340 Milliarden Euro angestiegen.

Dies entspricht der stärksten Zunahme seit der Finanzkrise von 2008, wie es weiter hiess. Was auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheint, berichteten doch Neobanken, Zahlungsdienstleister und Fintechs unisono über eine verstärkte Nutzung ihrer digitalen Dienste. Dies nicht zuletzt, weil Bargeld als mutmasslich von Viren verseucht gilt.

Steigender Bedarf seit der Finanzkrise

Doch im Corona-Lockdown spielte ein archaisches Muster, gegen das die Digitalisierer nicht ankommen: In der Krise horten Bürger Bargeld. Was erklärt, warum es besonders zu Anfang der Pandemie in Europa im letzten März zu massiv mehr Bezügen kam.

Wird das letzte Jahrzehnt als Abfolge grösserer und kleinerer Krisen betrachtet, findet sich eine zusätzliche Erklärung fürs insgesamt ansteigende Bargeldvolumen auf dem Kontinent. Dieses hat seit 2010 um 540 Milliarden Euro zugenommen.

Albanien und Finnland als Pole

Dabei ist die Cash-Nutzung in Ländern mit instabiler Finanzlage deutlich höher. Die Liste wird von Albanien und Griechenland angeführt, es folgen Balkan- und südeuropäische Staaten. Am tiefsten ist der Wert der ausstehenden Bargeld-Beträge in Finnland. Die dort ansässige Grossbank Nordea hat unlängst angekündigt, am Schalter kein Bargeld mehr auszugeben.

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