Der Gewinn der Finanz-Boutique Bellevue ist im ersten Semester 2020 erwartungsgemäss eingebrochen. Immerhin konnte das Unternehmen seine Vermögensbasis stabilisieren.

Bereits Mitte Juli hatte die Bellevue-Gruppe aus Küsnacht bei Zürich eine Gewinnwarnung ausgegeben. Am Donnerstag meldete das Unternehmen nun die definitiven Zahlen fürs abgelaufene erste Semester 2020. Demnach ist der Reingewinn von 14,2 Millionen Franken im Vorjahr auf 6,2 Millionen Franken eingebrochen.

Schuld daran waren vorab Sondereffekte, unter anderem ein Goodwill-Abschreiber von gut 6 Millionen Franken bei der Tochter-Gesellschaft Star Capital. Bei der Tochter sind inzwischen Sparmassnahmen eingeleitet worden, wie weiter zu erfahren war.

Geschmälertes Neugeld

Im vergangenen April schloss Bellevue zudem den Verkauf der Bank am Bellevue an die Luxemburger Privatbanken-Gruppe Quintet ab. Die Bank schrieb bis dahin einen Verlust von 0,7 Millionen Franken, was das Konzernergebnis insgesamt auf 5,5 Millionen Franken drückte.

Erfreulicher ist die Erholung des verbleibenden Asset-Management-Geschäfts nach dem Corona-Crash vom vergangenen März: Die verwalteten Kundenvermögen stiegen nach einem Einbruch im ersten Quartal auf 10,6 Milliarden Franken. Das ist leicht mehr als der Wert von Ende 2019, so die Mitteilung. Die Neugelder von über 500 Millionen Franken in den Healthcare-Strategien wurden indes durch Abflüsse insbesondere bei traditionellen Strategien geschmälert.

Neuer Finanzchef

Der Verkauf der Bank zog zudem eine weitere Verschlankung der Gruppenstruktur nach sich. Patrik Gilli, der als Finanzchef der Bank am Bellevue und zuletzt auch der Gruppe massgeblich am Verkauf der SIX-Beteiligung sowie der Bank beteiligt war, wird nach Abschluss der laufenden Projekte die Gruppe verlassen.

Michael Hutter, langjähriger Finanzchef von Bellevue Asset Management, wird ab 1. August 2020 die Funktion übernehmen. Dies zusätzlich zur Leitung strategischer Gruppenprojekte und Organfunktionen in diversen Tochtergesellschaften.

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