Grossbanken: Wenn schon keine Fusion – was dann?

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Punktuelle Übernahmen können auch dazu beitragen, neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Mehrmals haben beispielsweise die beiden Schweizer Grossbanken versucht, im ausländischen Affluent-Geschäft Fuss zu fassen, also Kunden zu betreuen, die ein Vermögen zwischen 250'000 Franken und einigen Millionen Franken haben.

Die Credit Suisse (CS) hat es vor mehr als zehn Jahren in einigen westeuropäischen Ländern versucht und in der Folge das Projekt wieder aufgegeben. Etwas zögerlich agiert auch die UBS in diesem Geschäft in Teilen Asiens, etwa in Taiwan und China.

Prognose: Eine Übernahme eines passenden, sprich ergänzenden Instituts in einem bestimmten Marktsegment würde Sinn machen und massgeblich dazu beitragen, ein neues, möglichst ertragsstarkes Geschäftsfeld – idealerweise in Verbindung mit digitalen Dienstleistungen – zu erschliessen.

4. Die «Superbank» nochmals überdenken

Wenn schon eine Fusion nicht zustande kommt, könnte es sich immerhin lohnen, das Projekt «Superbank» aufs Neue zu überdenken. Gemeint ist damit, dass zwei Finanzinstitute in einzelnen Bereichen zusammenarbeiten – dies vor allem in den rückwärtigen Abteilungen (Backoffice) oder in der Abwicklung (Operations) sowie in der Informatik (IT).

Hier liessen sich enorme Synergien realisieren, wie zahlreiche Untersuchungen immer wieder zutage fördern. Natürlich würde dies bedingen, dass diese Institute über ihren eigenen Schatten springen müssten.

Prognose: Wenn der Leidensdruck noch grösser wird, drängt sich diese Option auch – dies würde auch für die Kantonalbanken gelten.

5. Der Draht zur Digitalisierung

Warum sollen Banken stets untereinander fusionieren? Wäre es nicht an der Zeit, dass sich ein grosses Finanzinstitut mit einem Technologiekonzern zusammentut?

Dass Google, Facebook & Co. mit der Finanzbranche liebäugeln, ist ein offenes Geheimnis. Die Daten, den Vertrieb und das nötige Marketing-Know-how besitzen sie zweifelsohne. Was ihnen fehlt, ist das Kundenvertrauen, was das primäre Merkmal einer guten Bank ist.

Prognose: Eine grosse Kooperation zwischen einer Grossbank und einem Techgiganten wäre wohl das Innovativste, was derzeit in der Branche geschehen könnte. Es ist verwunderlich, dass davon bisher wenig die Rede war.