Als Kandidat galt etwa der Brite Richard Meddings, ein Kämpe im Banking mehr als drei Jahrzehnten an Berufserfahrung und früher Präsident der britischen TSB Bank; seit diesem Jahr sitzt er im Verwaltungsrat der CS. Er soll offenbar von sich aus abgesagt haben.

Aus dem Rennen fiel auch Alexander Gut, der Sohn von CS-Ehrenpräsident Rainer E. Gut. Er soll sich angeblich mit Präsident Rohner überworfen haben, was wiederum erklärt, dass er im vergangenen April nach vierjähriger Amtszeit überraschend aus dem Gremium ausschied.

Wie finews.ch von verschiedenen Seiten erfuhr, gilt mittlerweile Andreas Gottschling als aussichtsreichster Kandidat für das Präsidentenamt. Der 53-jährige Deutsche sitzt seit 2017 im Gremium. Mit seiner früheren Tätigkeit bei verschiedenen Banken (Deutsche Bank, LGT sowie Erste Bank) sowie als Berater bei McKinsey und seit kurzem als Aufsichtsratsmitglied bei der Deutschen Börse bringt er zweifelsohne genügend bankfachliche und gleichzeitig auch internationale Expertise mit, um den höchsten Job bei der CS zu stemmen.

Zukunft in Europa

Gottschling ist ein ausgewiesener Risikospezialist, eine Kompetenz, die sich wie ein roter Faden durch seine Karriere zieht. Wie UBS-Präsident Axel Weber stammt er aus Deutschland und verfügt über ein weit verzweigtes Beziehungsnetz in Europa. Das ist für die CS zentral, wird sich doch die nächste Zukunft der Bank aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der unaufhaltbaren Branchen-Konsolidierung vereinfacht gesagt zwischen Frankfurt, Paris und Zürich abspielen. Im Gegensatz dazu operiert die Asien-Division der CS bereits jetzt relativ unabhängig.

Mit seinem unprätentiösen, effizienten Schaffen passt er – auch altermässig – gut zum 56-jährigen CEO Thomas Gottstein, der mit seinem vergleichbaren Stil (bodenständig, verbindlich und verantwortungsvoll) auf natürliche Weise bereits einen überfälligen Kulturwandel innerhalb der Bank vollziehen konnte.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.81%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.45%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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