Die deutsche Direktbank N26 will bis in einem Jahr die Gewinnschwelle im operativen Geschäft erzielen. Das würde den geplanten Börsengang begünstigen.

Das deutsche Fintech-Unternehmen N26, das bei seinem Fundraising im vergangenen Mai mit 3,6 Milliarden Dollar bewertet wurde, will auf operativer Ebene die Gewinnschwelle bis Ende 2021 erreichen, wie der Gründer und CEO Valentin Stalf am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters» erklärte. Und frühestens 2023 sei ein Gang an die Börse (Initial Public Offering, IPO) möglich, wie weiter zu erfahren war.

«Wenn wir in drei Jahren an die Börse gehen, wäre das schnell», sagte Stalf und fügte hinzu, dass die Bedingungen für die Beschaffung von Geld von privaten Investoren weiterhin attraktiv seien.

Langfristige Pläne

Über die Börsenpläne von N26 sind bereits verschiedene Aussagen im Umlauf. So erklärte Finanzchef Maximilian Tayenthal im vergangenen März: «An unseren Plänen eines möglichen IPOs in vier bis fünf Jahren hat sich wegen der Corona-Krise nichts geändert.» Und weiter: «Es würde keinen Sinn machen, solche langfristigen Pläne nach zwei Wochen Krise über Bord zu werfen.»

Demgegenüber erklärte eine N26-Sprecherin im vergangenen Oktober, es gebe zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Pläne für eine weitere Finanzierungsrunde. Pläne oder Zeitpläne für einen Börsengang in naher Zukunft hege N26 auch nicht.

Wertvollstes deutsches Fintech

Insofern hat Firmengründer Stalf nun gegenüber «Reuters» Klartext gesprochen. N26 wurde 2013 gegründet und ist das wertvollste deutsche Fintech. Es beschäftigt heute mehr als 1'500 Mitarbeitende, hat mehr als fünf Millionen Kunden und konkurriert mit mobilen Banken wie Revolut und Vivid Money.

Negative Auswirkungen spürte das Unternehmen während der Coronakrise offenbar keine, dennoch legte N26 die Expansion in neue Märkte auf Eis, einschliesslich der Pläne, in Brasilien zu starten. Stattdessen konzentriert sich N26 auf seine Kernmärkte Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien.

Rollout in den USA

N26 habe aufgrund des Brexit beschlossen, sich aus Grossbritannien zurückzuziehen, fahre aber mit dem Rollout in den USA fort, sagte Stalf weiter.
 

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