In Europa werden die Banken bald gezwungen, zu Klimarisiken zu informieren. Doch das ist noch nicht alles, analysiert die Grossbank UBS – und die Schweizer Bankbranche wäre wohl im Zugzwang.

Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) lässt beim Thema Nachhaltigkeit nicht locker. Die Behörde erwägt derzeit, ob und wie sie den Umgang der unterstellten Banken mit Risiken für Umwelt, Gesellschaft und die gute Geschäftsführung (ESG) in den Aufsichtsprozess miteinbeziehen will.

Weil diese Risiken den Wert von Bilanzposten in einem neuen Licht erscheinen lassen, könnte dies sogar folgen für die Kapitalisierung-Vorgaben der Banken haben. Die EBA schliesst dies jedenfalls schon heute nicht aus.

Chaos droht

Laut einem Analysebericht der Schweizer Grossbank UBS könnte das in der Branche für Chaos sorgen, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete. In einem ersten Schritt müssen die Institute ab nächstem Jahr zu ESG-Risiken informieren. Nur die wenigsten machen dies schon – in einem Testlauf vom vergangenen November kam die Europäische Zentralbank EZB zum Schluss, das keine einzige von 125 geprüften Banken die Standards für die Berichterstattung erfüllt.

«Die Banken sind unvorbereitet, den steigenden Anforderungen zu entsprechen», lautet das Fazit der UBS-Analysten.

Die Schweizer Banken können derweil nicht damit rechnen, als lachende dritte dazustehen. Wie sich bei diversen europäischen Regulationswerken wie der Finanzrichtlinie Mifid II oder dem Open-Banking-Regelwerk PSD2 zeigte, ist die Schweiz mit Blick auf den Marktzugang jeweils gezwungen, nachzuziehen.

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