Die Schweizer Privatbank Lombard Odier verzeichnete im Corona-geprüften Jahr 2020 einen markanten Zufluss an Neugeld und behielt die Kosten unter Kontrolle. Im volatilen Umfeld an den Finanzmärkten erwies sich das Geschäftsmodell der 225-jährigen Bank als beständig.

Die Genfer Privatbank Lombard Odier hat im vergangenen Jahr von ihrer langen Reputation und dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden deutlich profitiert. Der Betriebsertrag 2020 betrug 1,4 Milliarden Franken und lag damit 15 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Der konsolidierte Gewinn stieg im Vergleich zu 2019 gar um 19 Prozent und betrug 208 Millionen Franken.

Das Institut konnte gemäss weiteren Angaben einen hohen Zufluss an Neugeldern im Wert von netto 12 Milliarden Franken verbuchen – je hälftig von privaten und von institutionellen Kunden. Dies steigerte die verwalteten Kundenvermögen auf 316 Milliarden Franken – was 6 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) sank auf 74 Prozent, gegenüber 79 Prozent im Jahr 2019.

Personalausbau in der Schweiz

«In diesem herausfordernden Jahr unterstreichen unsere Ergebnisse die besonderen Stärken unseres kundenfokussierten Geschäftsmodells», sagte Patrick Odier, Senior Managing Partner. «Wir lieferten eine starke Anlageperformance, generierten signifikante Nettoneugeld-Zuflüsse und investierten kontinuierlich in Talente und Wachstum, insbesondere in neue nachhaltige Anlagelösungen», so Odier.

In der Schweiz und anderswo engagierte die Bank im vergangenen Jahr netto rund 60 neue Mitarbeitende, wie weiter zu erfahren war. In diesem Rahmen will Lombard Odier auch im laufenden Jahr personell ausbauen. Insgesamt beschäftigte das vor 225 Jahren gegründete Unternehmen per Ende 2020 rund 2'560 Mitarbeitende in 24 Ländern.

Umzug 2023 auf Plan

Die Bilanz der Gruppe blieb mit einer Summe von 19,9 Milliarden Franken per Ende Dezember 2020 stark und liquid. Die Bilanzwerte seien nach wie vor konservativ angelegt, hiess es weiter. Die Gruppe verfügt über eine breite Eigenkapitalbasis und ist schuldenfrei. Per Ende Dezember 2020 belief sich die Kernkapitalquote (CET1) auf 29,7 Prozent und die Mindestliquiditäts-Quote auf 231 Prozent.

Wie schon früher gemeldet, baut Lombard Odier in Bellevue am Genfersee – unweit von Genf – einen neuen Hauptsitz. Der vom Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfene Komplex wird bis Ende 2023 alle Mitarbeitenden der Gruppe, die heute noch auf fünf Genfer Standorte verteilt sind, unter einem Dach vereinen. Der Einzug soll Ende 2023 erfolgen, wie Odier am Donnerstag bekräftigte.

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