Lombard Odier verleiht Swiss Private Banking ein neues Gesicht

2'000 Mitarbeitende unter einem Dach zu vereinen, die bisher an verschiedenen Standorten in Genf tätig waren, ist keine einfache Aufgabe. Lombard Odier hat die Chance genutzt und gleich noch einen neuen Standard geschaffen. 

In dem Gebäude an der Route de Lausanne vermutet man vieles, aber wohl nicht den Hauptsitz einer Privatbank. Damit hat Lombard Odier das Wichtigste erreicht: Die Privatbank verblüfft, überrascht positiv, fasziniert. 

Vor über zehn Jahren schickte sich die älteste Genfer Privatbank an, ihre Mitarbeitenden, die bislang an sechs verschiedenen Standorten in der Rhonestadt verteilt waren, unter einem Dach zu vereinen; Mittwochmittag wurde das Gebäude feierlich eingeweiht. Die Parzelle dazu fand man in Bellevue, der Gemeinde wenige Minuten ausserhalb von Genf. Bekannt ist der Ort auch als Champ-du-Château, dem mittelalterlichen Schloss, das bis 1963 dort stand. 

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Ohne Ecken: Der Innenbereich des neuen Hauptsitzes von Lombard Odier. (Bild: zVg)

Dass die Wahl auf Bellevue fiel, ist wohl kein Zufall: Edmond Odier, ein Vorfahre von Patrick Odier, dem heutigen Senior Managing Partner, war dort in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts Gemeindepräsident. 

Offenheit, Neugierde und Mut gezeigt

Die Partner von Lombard Odier hatten durchaus Respekt vor der Aufgabe, wie Frédéric Rochat, einer von ihnen, im Gespräch mit finews.ch durchblicken lässt: «Einen solchen Schritt überlegt man sich gut. Dies macht man rund alle 100 Jahre», sagt er. Gleichzeitig wollte man ein Zeichen für die Zukunft, für die Kunden und die kommenden Generationen setzen. 

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Ein Statement auch für die Zukunft: Die Aussenansicht. (Bild: zVg)

Dies mag ein wenig viel auf einmal sein. Mit Herzog & de Meuron, dem renommierten Schweizer Architekturbüro, ging in einem Projektwettbewerb der richtige Partner hervor. «Wir haben schnell gemerkt: das passt, die Chemie stimmt. Wir stiessen mit Lombard Odier auf ein Gegenüber, das Offenheit, Neugierde und Mut zeigt», sagt Pierre de Meuron

Ein atemraubender Blick 

Mit grosser Wertschätzung ist man sich begegnet, führte stundenlange Gespräche, die nicht selten ins Philosophische gingen und «uns immer gut vor Augen führten, wer wir sind, für welche Werte wir einstehen», wie es Managing Partner Xavier Bonna ausdrückt. 

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Das Atrium bietet viel Platz zum Staunen. (Bild: zVg)

Entstanden ist ein konkaver Bau, der kein vorne und hinten kennt und im Innern keine Ecken, dafür ein Atrium mit Wow-Effekt hat. 

Das transparente, offene Gebäude mit seinen voll verglasten Fronten maximiert den Blick auf Le Grand Paysage, das Becken des Genfersees, das Alpenpanorama mit Mont Blanc und den Jet D’Eau, Genfs Wahrzeichen. Durch ein canyonartiges Atrium mit Sitzungszimmern fällt Tageslicht bis in die tiefsten Teile des Gebäudes.

Die Andersartigkeit herausstreichen

Der neue Hauptsitz von Lombard Odier vereint Innovation und Tradition, Transparenz und Diskretion, Natur und Eleganz. Kurz: Er verleiht dem Swiss Private Banking ein neues Gesicht. 

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Von links: Xavier Bonna, Denis Pittet, Frédéric Rochat, Hubert Keller, Alexandre Meyer und Jean-Pascal Porcherot. (Bild: zVg)

«Lombard Odier ist eine Privatbank, aber wir unterscheiden uns in der Art, wie wir organisiert sind, wie wir mit unseren Kundinnen und Kunden arbeiten – und ebenso intern, im Umgang mit unseren Mitarbeitenden», sagt Xavier Bonna. 

Und was hat der Bau gekostet? Bekannt ist: Der Verkauf von fünf Immobilien in Genf und der Vermögensverwaltung in Amsterdam im Jahre 2018 hatte der Gruppe 125 Millionen Franken in die Kassen gespült, die teilweise dem Projekt für einen neuen Hauptsitz zugewiesen wurden. Der Rest fällt unters Bankgeheimnis, sprich: wird von Lombard Odier nicht kommuniziert.