Die Liechtensteiner Privatbank hat eine Scharte aus dem Corona-Crash in der Jahresbilanz nicht ganz auszuwetzen vermocht und muss die Dividende kürzen. Nun setzt sie sich ein 100-Millionen-Franken-Ziel.

Die VP Bank vermeldete am Dienstag einen zum Vorjahr um gut 43 Prozent tieferen Konzerngewinn von 41,6 Millionen Franken fürs Jahr 2020. Der Einbruch ist zu einem grossen Teil auf die im vergangenen März erlittene Wertberichtigung von 20 Millionen Franken im Zusammenhang mit einem Kreditausfall auf Strukturierten Produkten zurückzuführen.

Der Geschäftsertrag reduzierte sich zu 2019 um 2,7 Prozent auf 319 Millionen Franken, wobei der Erfolg aus dem wichtigen Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 2,1 Prozent anstieg.

Neugeld gibt den Ausschlag

Vor diesem Hintergrund liegen 5.50 Franken Dividende wie im Jahr zuvor nicht drin. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 30. April, eine Dividende von 4 Franken pro Namenaktie A und 40 Rappen pro Namenaktie B auszuzahlen.

Während das Liechtensteiner Institut den Geschäftsaufwand leicht zu senken vermochte, verschlechterte sich aufgrund der Vertragslage das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) von 67,7 auf 69,3 Prozent. Die Volumen stagnieren insgesamt, trotz neu eingestellter Kundenberater: Nettoneugeldern von 1,4 Milliarden Franken stehen Abflüsse bei den Custody-Vermögen von rund 300 Millionen Franken und marktbedingte Abnahmen von 700 Millionen Franken gegenüber. Insgesamt nahmen die betreuten Vermögen so um 1,4 Prozent auf 47,4 Milliarden Franken zu.

Bald ein Open Wealth Service Pioneer

Vor diesem Hintergrund hält die VP Bank an ihrer Strategie fürs Jahr 2026 fest. Bis dahin will das Institut unter anderem einen Gewinn von 100 Millionen Franken sowie jedes Jahr 4 Prozent Nettoneugeld als Bestandteil der betreuten Vermögen erreichen. Ebenfalls will sich die Bank bis dahin dank Digitalisierung zum internationalen «Open Wealth Service Pioneer» wandeln.

Im Hinblick auf die Generalversammlung schlägt das Institut jetzt schon Veränderungen im Verwaltungsrat vor. Fredy Vogt, der von 2012 bis 2020 als Präsident der Bank amtete, verlässt das Gremium. Neu dazustossen soll der Liechtensteiner Philipp Elkuch, der seit 2019 als Global Head of Digital Strategy & Transformation bei der Schweizer Industriefirma Sulzer tätig ist.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.25%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.95%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.7%
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