Die VP Bank fängt sich auf
Die VP Bank, die 2024 mit Entlassungen, Säuberung des Kundenportfolios (u.a. von russischen Kunden), Gewinneinbruch sowie Streichung von Boni ein eigentliches Schreckensjahr durchlebte, hat am Dienstag ihre Zahlen für das erste Semester des laufenden Jahres präsentiert.
Der Konzerngewinn nahm gegenüber der Vorjahresperiode (also von einem bescheidenen Niveau) um 150,2 Prozent auf 28,8 Millionen Franken zu. Bereinigt um den Sondereffekt einmaliger Erträge aus Versicherungszahlungen in Höhe von 4,6 Millionen (die im übrigen Erfolg verbucht wurden) hätte der Sprung allerdings nur 115,1 Prozent betragen.
Kräftiger Neugeldzufluss, aber moderater Kommissionserfolg
Im Zinsgeschäft konnte die VP Bank den Schaden der sinkenden Zinsen in Grenzen halten. Der Erfolg sank um 3,6 Prozent auf 73,2 Millionen Franken, wobei das Kreditvolumen auf 5,9 Milliarden Franken und damit dem Niveau von Ende 2024 verharrte.
Im für die Bank ebenfalls wichtigen Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte der Erfolg leicht (im Vergleich allerdings eher unterdurchschnittlich) um 1,1 Prozent auf 69 Millionen Franken zulegen. Immerhin vermeldet das Finanzinstitut einen Nettoneugeldzufluss von 2,1 Milliarden Franken, die betreuten Vermögen stiegen um 2,2 Prozent auf 51,9 Milliarden.
Weniger Abschreibungen senken Geschäftsaufwand
Eine deutliche Verbesserung gelang im Handelsgeschäft; ein Anstieg von 29,5 Prozent auf 29,5 Millionen Franken.
Rückläufig war der Geschäftsaufwand. Er sank um 4 Prozent auf 142,8 Millionen Franken. Während die Personalkosten auf 85,9 Millionen Franken stagnierten, konnten die Sachkosten um 4,1 Prozent auf 41,9 Millionen Franken reduziert. werden. Und auch der Abschreibungsaufwand sank um 19,7 Prozent auf 15 Millionen Franken.
Verbesserung der Cost-Income-Ratio
VP Bank hatte 2024 ein Massnahmenpaket zur Effizienzsteigerung und Wachstumsbeschleunigung lanciert, das nun Früchte trägt. Die Kosten konnten gesenkt, die Neugeldzuflüsse erhöht werden. Entsprechend verbesserte sich die Cost-Income-Ratio auf 81,5 Prozent. Sie hatte im Halbjahr bzw. Gesamtjahr 2024 noch hohe 91,5 bzw. 93,3 Prozent betragen.
Ungeachtet der laufenden Wachstumsinitiativen will die VP Bank weiterhin an einer konsequenten Kostendisziplin festhalten.
«Hohe Kostendisziplin und konsequente Umsetzung der Strategie»
Das kommt auch im Kommentar von Urs Monstein, Group CEO der VP Bank, zum Ausdruck: «Die Bank konnte ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr signifikant verbessern. Die eingeleiteten Initiativen zeigen Wirkung, und es gelang, auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen zu wachsen. Wir konzentrieren uns weiterhin auf nachhaltige Ertragskraft, hohe Kostendisziplin und die konsequente Umsetzung unserer Strategie.»
Nüchtern bleibt der Ausblick: «Nach einem starken ersten Halbjahr 2025, das durch temporäre Sondereffekte sowie durch eine überdurchschnittlich starke Nachfrageentwicklung gestützt wurde, erwartet die VP Bank auch aufgrund geopolitischer Unsicherheiten für das zweite Halbjahr eine normalisierte Geschäftsentwicklung.»