Softbank muss einen Milliardenverlust verschmerzen. Für die Credit Suisse, die im Debakel um die Greensill-Fonds mit dem japanische Tech-Investor verbandelt ist, sind das keine guten Nachrichten.

Die Bilanz von Softbank wurde im zweiten Quartal des Geschäftsjahres (per Ende September) stark durch den «Crack Down» der chinesischen Regierung belastet. Tech-Konzerne wie Alibaba oder Didi, in die das japanische Unternehmen über seinen Vision Fund investiert, haben deutlich an Wert verloren. Die Folge war ein Minus von 398 Milliarden Yen, umgerechnet rund 3,5 Milliarden Dollar, für die von Gründer Masayoshi Son gelenkte Softbank.

Im Rechtsstreit mit der CS

Das könnte Auswirkungen bis in die Schweiz haben: Die Grossbank Credit Suisse (CS) liefert sich mit dem japanischen Unternehmen wegen des Debakels um die geschlossenen CS-Greensill-Fonds einen Rechtsstreit. Die Lieferkettten-Fonds der CS haben Forderungen gegenüber einem dem Vision-Fund-Unternehmen offen, Katerra. Die Baufirma ist seit vergangenem Juni pleite. Medienberichte sprechen von Schulden gegenüber den Greensill-Fonds von rund 440 Millionen Dollar.

Auch bei Greensill Capital, dem Partnerunternehmen der CS bei den Greensill-Fonds, war Softbank als Investor beteiligt.

Seit vergangenem Mai hat die CS neue Geschäfte mit Softbank blockiert. Die beiden Unternehmen hatten zuvor jahrelang bei einer Reihe von Finanzierungen und Investitionen zusammengearbeitet. Nun ist die Grossbank bemüht, die blockierten Fondsvermögen möglichst rasch liquide zu machen und an die Investoren zurückzuführen. Rückschläge bei Softbank könnten diesen Prozess torpedieren.

Noch viel schlechter

Die jetzigen Verluste des Softbank Vision Fund sind insbesondere auf die Kursverluste bei den chinesischen Tech-Firmen zurückzuführen. Peking hat in diesem Jahr die Vorschriften für seine grössten Technologie-Unternehmen verschärft.

«Es ist eine Zeit schwerer Prüfungen für Chinas High-Tech-Aktien», sagte Softbank-Chef Son. «Wir befinden uns mitten in einem Sturm.» Hinsichtlich der Investitionen seines Unternehmens bleibe er aber optimistisch, fügte er hinzu.

Son betonte, dass das Unternehmen in diesem Quartal nach dem von ihm bevorzugten Leistungsmassstab, dem Nettoinventarwert, noch viel schlechter abgeschnitten hat. Der Nettoinventarwert (NAV) der Softbank Group fiel verglichen zu Ende Juni um mehr als 50 Milliarden Dollar auf umgerechnet 187 Milliarden Dollar, sagte er.

Schwergewicht Alibaba

Das Unternehmen will bis Jahresende eigene Aktien im Wert von 1 Billionen Yen zurückkaufen, umgerechnet etwa 8,8 Milliarden Dollar.

Der Vision Fund macht rund 44 Prozent des Softbank-Werts aus, Alibaba rund 28 Prozent und andere Beteiligungen, darunter etwa T-Mobile USA, ebenfalls 28 Prozent.

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