Chef Ralph Hamers will, dass die UBS mehr so wird wie der Streaming-Dienst Netflix. Nun startet eine Mini-Serie, welche die Grossbank gesponsert hat – und die bestens zu ihren Plänen im Private Banking passt.

Am 14. November müssen UBS-Kundenberater in den USA schon fast aus Pflicht gegenüber ihrem Arbeitgeber den Fernseher einschalten. Dann startet nämlich auf dem Kanal Players TV die Mini-Serie «Front Office» – «presented by UBS», wie gleich im Titel zu lesen ist.

Dies hat sich die Schweizer Grossbank einiges kosten lassen. Das Institut hat mit der Produzentin Players Media Anfang Jahr einen mehrjährigen Sponsoring-Vertrag abgeschlossen, der Medienberichten zufolge eine siebenstellige Summe umfasst. Dies, während UBS-CEO Ralph Hamers seine Banker gerne ermahnt, sich den für seine Serien bekannten Streaming-Dienst Netflix zum Vorbild zu nehmen.

Wie gewonnen, so zerronnen

«Front Office» dreht sich um amerikanische Spitzensportler, die mit ihren Fans über Geschäftsideen diskutieren – dies ganz ähnlich Formaten wie der im deutschen Sprachraum bekannten «Die Höhle der Löwen». Zu sehen sein wird unter anderem Chris Paul, ein NBA-Basketball-Spieler der Phoenix Suns. Paul zählt auch zu den Mitgründern des Senders Players TV, der erst letztes Jahr aus der Taufe gehoben wurden und sich ganz auf den Sport und seine Helden fokussiert.

Die neue Mini-Serie präsentiert dabei auf lockere Art ein Thema, auf das sich die Schweizer Grossbank zuletzt spezialisiert hat: In ihrer aktiven Zeit häufen gerade amerikanische Athleten enorme Summen an, die sich zu begehrten Kunden des Private Banking machen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dieses Geld schnell wieder zu verlieren, was umso mehr nach umsichtiger Vermögensberatung ruft.

Ex-Footballer als Chef

Vor einem Jahr lancierte die UBS in den USA mit dem strategische Kundensegment «Athletes and Entertainers» ein entsprechendes Angebot. Der Clou: Für die Leitung der Einheit verpflichtete das Geldinstitut den ehemaligen Profi-Football-Spieler Adewale «Wale» Ogunleye (Bild unten), der nach seiner Football-Karriere in die Finanzwelt wechselte.

Dafür erwarb er einen MBA an der George Washington University und kam 2019 als Leiter des Bereichs Sport und Unterhaltung zur UBS ins Global Wealth Management.

Wale 500

Er berichtet an den örtlichen Private-Banking-Chef Jason Chandler, der sich gegenüber dem US-Sender «CNBC» bereits zum TV-Engagement geäussert hatte: Ihm zufolge sind die Helden des Sports Rollenmodelle, die dem breiten Publikum aufzeigen, wie wichtig das «finanzielle Wohlergehen» jedes einzelnen ist.

Auf glattem Eis in New York

Dies passt nicht zuletzt zum strategischen Schwenker, den die UBS zuletzt gemacht hat, um die «nur» vermögende Klientel in den Staaten anzusprechen.

Auch anderswo steht die Schweizer Grossbank im US-Sport dieser Tage im Rampenlicht. Am 19. November, pünktlich zur NHL-Saison 2021/22, öffnet in Elmont im Bundesstaat New York die neue UBS Arena ihre Tore; das Geldinstitut hat sich für 20 Jahre die Namensrechte an der Sport- und Veranstaltungseinrichtung sowie am zukünftigen Stadion der Eishockey-Franchise des Teams «New York Islanders» exklusiv gesichert.

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