Die amerikanische Grossbank ist dabei, eine neue Mannschaft im Bereich digitale Vermögenswerte zusammenzustellen – und rührt mit der grosse Kelle an. Ein Signal, das auch Schweizer Akteure beherzigen sollten.

Die Citigroup will den wachsenden Markt mit Kryptowährungen erschliessen und in der Vermögensverwaltung für Institutionelle Anleger ein neues Team zusammenstellen. Mit der Leitung der Abteilung wird Puneet Singhvi (Bild unten) betraut, bei der US-Bank Leiter Blockchain und digitale Vermögenswerte. Das berichtet etwa die Agentur «Reuters» unter Berufung auf ein internes Memo der Investmentbank.

Damit soll eine Abteilung mit rund 100 Stellen geschaffen werden, die sich auf digitale Vermögenswerte wie Blockchain und digitale Währungen konzentrieren.

Puneet Singhvi1

(Bild: Linkedin)

Der Schritt ist der jüngste Versuch einer etablierten Bank, im wachsenden Kryptosektor Fuss zu fassen. Diese Anlageklasse hat sowohl bei den Anlegern an Attraktivität gewonnen als auch die Aufmerksamkeit der Regulatoren geweckt, die nach Möglichkeiten suchen, das schnell wachsende Segment unter Kontrolle zu bekommen.

Das neue Team werde aus internen und externen Mitarbeitern zusammengesetzt und in in Singapur, New York, London und Tel Aviv angesiedelt, wurde ein Citi-Sprecher zitiert. Die Einstellungen sollen voraussichtlich bis Ende 2022 abgeschlossen werden.

Umfeld und Risiken prüfen

«Bevor wir Produkte und Dienstleistungen anbieten, untersuchen wir diese Märkte, die sich entwickelnde regulatorische Landschaft und die damit verbundenen Risiken, um unsere eigenen regulatorischen Rahmenbedingungen und aufsichtsrechtlichen Erwartungen zu erfüllen», sagte der Sprecher.

Das neue Team der Citi werde sich mit der Produktentwicklung und dem Projektmanagement befassen und gleichzeitig die Strategie zur Verfolgung von Chancen im Bereich digitaler Vermögenswerte, einschliesslich neuer Produkte, neuer Kunden und neuer Investitionen, umreissen.

Vom Saulus zum Paulus

Bereits zuvor hatte die Bank of America mit der Berichterstattung über Kryptowährungen begonnen. Goldman Sachs hat ein Krypto-Handelsteam gegründet und J.P. Morgan Chase hat seinen Vermögensverwaltungs-Kunden Zugang zu Krypto-Währungsfonds eröffnet. Deren CEO Jamie Dimon war zuvor als ein lautstarker Kritiker des Sektors bekannt.

Die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sind auf dem Gebiet der Krypto-Assets bisher zurückhaltend gewesen, obwohl nun der Fondsarm der UBS seit neuestem Abklärungen trifft. Mit der Blockchain-Technologie befassen sie sich vor allem im Hinblick auf die Handelsgeschäfte.

 

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