Im wichtigsten asiatischen Markt geht nichts ohne Verbindung zu einheimischen Partnern. Hier hat die Grossbank Credit Suisse nach langem Hin und Her nun einen Durchbruch erzielt.

Die Credit Suisse (CS) ist mit den örtlichen Partnern übereingekommen, das Brokerage-Joint-Venture CSS (ehemals Founder Securities) in Festlandchina ganz zu übernehmen. Dies geht offenbar aus Dokumenten hervor, welche das Unternehmen an der Börse in Schanghai eingereicht hat. Demnach zahlt die Schweizer Grossbank umgerechnet rund 158 Millionen Franken für die verbleibenden 49 Prozent am Unternehmen, wie die Agentur «Reuters» berichtete.

China sei der wichtigste Puzzlestein zur Strategie der Grossbank in der Region Asien-Pazifik, liess sich der für den chinesischen Markt zuständige CS-Banker Carsten Stoehr zum Deal zitieren. Wie auch finews.ch berichtete, hat das Schweizer Geldhaus jüngst seine Asien-Strategie angepasst. Die Grossbank will ab nächstem Jahr Wealth-Management-Dienstleistungen in China anbieten, nachdem die vollständige Übernahme von CSS abgeschlossen ist. Dies soll bis zum ersten Quartal 2023 der Fall sein.

Hälfte des Kaders ist weg

Das sind «Good news» für die CS, welche derzeit eher mit Krisen, Abgängen und Prozessen von sich reden macht. Dies umso mehr, als noch vor kurzem spekuliert wurde, dass sich das Institut ganz aus der Volksrepublik zurückziehen könnte.

Tatsächlich ist es beim China-Joint-Venture zu mehreren Abgängen gekommen. Innert Monaten hat das Unternehmen Berichten zufolge fast die Hälfte des Kaders eingebüsst. Die chinesischen Behörden wollen deswegen offenbar mit den Inspektionen zuwarten, die für eine Bankenlizenz nötig sind. Die Bewilligung wurde ursprünglich für das Jahr 2024 erwartet. Von diesem Moment an könnte die CS ungebremst von der Millionen-Metropole Shenzhen aus in den chinesischen Massenmarkt vorstossen.

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