Der Schweizer Raider Rudolf Bohli ist bei der Credit Suisse schon einmal abgeblitzt. Nun meldet er sich wieder – und kritisch wie eh und je.

Rudolf Bohli (Bild unten) nennt die neue Strategie für die Credit Suisse (CS) «unausgegoren»: Wie der Lenker des Hedgefonds RBR Capital Advisors auf Anfrage des britischen Finanzportals «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) erklärte, kratze der neue Plan von CEO Ulrich Körner zur Stabilisierung der Grossbank nur an der Oberfläche. Es sei noch viel mehr zu tun, um den Turnaround zu schaffen, findet der aktivistische Investor.

Bohli 500

(Bild: RBR Capital Advisors)

Idee mit CS First Boston zuerst formuliert

Bohli hatte sich schon einmal an der CS abgemüht. Im Jahr 2017 war RBR Capital Advisors beim Geldhaus mit einem Anteil im Wert von rund 100 Millionen Franken eingestiegen. Er forderte damals, die Bank in drei Teile zu spalten und unter anderem die Marke CS First Boston wieder zu beleben – genau das, was die Bank unter Körner nun in die Wege geleitet hat. Damals wollte jedoch das Management und Ex-Chef Tidjane Thiam nichts davon wissen. Bohli gelang es auch nicht, die anderen Aktionäre hinter sich zu scharen. Am Ende veräusserte RBR Capital Advisors den Anteil wieder.

Heute macht Bohli allerdings Fragezeichen hinter den Umbau der CS-Investmentbank. «Ich sehe nicht, wie sie die Veränderungen ohne zusätzliche Kosten hinkriegen können», sagte er. Er findet nun, das Management hätte das Schweizer Geschäft vom Konzern absplitten und das Personal noch viel drastischer abbauen sollen. Gegenüber «Financial News» hat sich die CS nicht zu Bohlis Kritik äussern mögen.

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